Nur 22 statt 24 Türchen und außerdem noch komplett schokoladefrei: Das ist Hamburgs ungewöhnlichster Adventskalender.

Hamburg. Bereits gestern, fünf Tage vor Anpfiff der Adventskalendersaison, öffneten sich die ersten zwei Türchen. Doch die eigentliche Besonderheit liegt dahinter. Statt süßer Schokolade verbergen sich dort Kunstwerke Hamburger Maler. Den Anfang machten am Hansaplatz Helga Laval (56), die ein Kunstwerk ihres verstorbenen Mannes Peter Grochmann enthüllte, und der Künstler Uli Pforr (31).

Unkonventionell ist auch der Standort des Kalenders. In ganz St. Georg verteilt, stehen die Gemälde in (Schau-)Fenstern - ob beim Optiker oder im Modegeschäft. Jeden Morgen um 11.11 Uhr befreit ein Maler sein Werk von braunem Packpapier.

Die Idee entstand in Bad Liebenzell im Schwarzwald. Nach Hamburg kam das Projekt über die freie Journalistin Marina Friedt (45), die seit Jahren im Stadtteil St. Georg engagiert ist, und "von der Sache sofort begeistert" war.

Am 16. Dezember, wenn auch das letzte Bild ausgepackt sein wird, findet im Metropolis-Kino die Versteigerung aller Kunstwerke statt. Zehn Prozent der Erlöse fließen an die "Stiftung St. Georg", die Bedürftige unterstützt. Den Rest erhalten die Künstler. Wer zur Auktion möchte, muss sich zunächst eine Mini-Ausgabe des Kalenders kaufen (5 Euro; gibt es u. a. im Schauspielhaus).