Leon konnte wegen einer Hirnverletzung nicht laufen, der Abendblatt-Verein finanzierte ihm Petö-Therapien. Inzwischen kann er frei gehen

Er steht. Zwar noch etwas wackelig. Die kleinen Beinchen sind in zwei bunte Plastikschienen geschnallt. In der Hand hält er ein Tau. Es hängt schlaff zu Boden. Am Ende baumelt ein Stoffesel. Es ist nur ein Seil. Doch für Leon ist diese Schnur wie eine Hand, die ihm Sicherheit gibt bei seinen ersten freien Schritten. Leon war zu Beginn der Petö-Therapie drei Jahre alt. Ein kleiner Kerl mit braunen Löckchen und großen Augen. Einer, der immer fröhlich ist, viel lacht und immer wieder versucht aufzustehen, auch wenn sein Körper streikt, die Beine nicht das tun, was doch eigentlich selbstverständlich sein sollte. Stehen, gehen, laufen.

Was gesunde Kinder aus sich heraus lernen, muss Leon mit therapeutischer Hilfe einüben. Jede Bewegung muss er begreifen und mit dem Kopf steuern. Dass er heute schon kleine Strecken ohne Gehhilfe zurücklegen kann, grenzt aus Sicht der Ärzte an ein kleines Wunder.

Bei Petö werden die Kinder in ihrer motorischen, sprachlichen und geistigen Entwicklung gefördert. Ziel dabei ist das Erreichen der individuell größten Selbstständigkeit. Der Ansatz funktioniert, das zeigen die Fortschritte der Kinder. Dennoch wird Petö nur in Ausnahmefällen von Sozialhilfeträgern bezahlt. Eine Therapie ist teuer. Und wer mitmachen möchte, ist fast immer auf Unterstützung angewiesen.

Der Verein „Schritt für Schritt“ bietet Konduktive Förderung nach Petö in Hamburg an. Die mehrwöchigen Kurse finden in den Räumen der Freien evangelischen Gemeinde in der Michaelispassage statt.

Viele Kinder haben bislang von unserer Unterstützung für Petö-Therapien profitiert. Leon zum Beispiel machte mehrere Therapien beim Verein „Schritt für Schritt“ und kann sich heute zwar mit Beinschienen, aber doch allein und frei bewegen. (hk)