Jedes Jahr im Frühjahr nehmen die Walschützer der Umweltorganisation Sea Shepherd ihren Kampf gegen japanische Walfänger auf. Jetzt hat Sea Shepherd eine prominente Unterstützerin gewonnen: Schauspielerin Daryl Hannah (47; „Blade Runner“). Hier geht’s zur Bildergalerie

Sydney. Sie tauschte ihr bequemes Heim in Hollywood mit einem zugigen Boot. "Aus Leidenschaft über die Probleme unseres Planeten" werde Hannah sich zur Besatzung der "Steve Irvin" gesellen, teilte die Walschutz-Initiative in Sydney mit. Die Schauspielerin zeigte sich im Gespräch mit der australischen Nachrichtenagentur AAP empört darüber, dass die Regierungen in der Frage des Walfangs untätig blieben. Stattdessen müssten sich Einzelne für den Schutz gefährdeter Arten einsetzen.

Die "Steve Irvin" wird in der nächsten Walfangsaison wohl das einzige Schiff sein, das gegen die japanischen Walfänger in der Antarktis vorgehen will. Die Organisation Greenpeace, die Anfang des Jahres ebenfalls Schiffe zum Schutz der Säuger geschickt hatte, will dieses Mal direkt in Japan für ihr Anliegen werben. Japan versteht den Walfang als Teil seiner Kultur. Das Land nutzt eine Lücke im Internationalen Walfangmoratorium und will auch in diesem Jahr rund tausend Wale zu angeblich "wissenschaftlichen" Zwecken fangen. Tatsächlich landet das Fleisch jedoch meistens in den Kochtöpfen.

Die Hamburger Walexpertin Petra Deimer, deutsches Mitglied im Wissenschaftsausschuss der IWC: "Um zu erfahren, was ein Wal frisst, reicht es, in einem Jahr wenige Tiere zu töten. Das muss nicht ständig wiederholt werden, erst recht nicht an mehreren Hundert Walen." IWC-Zahlen belegen: Während des 18-jährigen Forschungsprogramms "Japra" (1987 bis 2005) wurden insgesamt 6800 Zwergwale getötet in den 31 Jahren zuvor waren es 840. Nach Abschluss einer zweijährigen "Machbarkeitsstudie" startete inzwischen "Japra II". Das Programm sieht den jährlichen Abschuss von bis zu 935 Zwergwalen vor, dazu je 50 Finn- und Buckelwale.