Hamburg. Zwei Männer sollen mit Komplizen viel Geld aus dem Boberger Haus des mittlerweile verstorbenen Jürgen Blin gestohlen haben.

Dieser Einbruch bei einer Box-Legende hatte Schlagzeilen produziert, das Strafverfahren gegen die mutmaßlichen Täter vor dem Amtsgericht Bergedorf indes holprig begonnen. Nun aber beginnt die Hauptverhandlung gegen Kaddour D. und Rifaat T. am Freitag, 16. Dezember, von neuem. Der 51-jährige D. und 55-jährige T. müssen sich wegen gemeinschaftlichen Wohnungsdiebstahls in Tateinheit mit Sachbeschädigung verantworten.

Die beiden Angeklagten sollen gemeinsam mit zwei Komplizen, die bisher noch nicht ermittelt werden konnten, das Boberger Haus der mittlerweile verstorbenen Box-Legende Jürgen Blin am 26. August 2020 aufgesucht und aus zwei Tresoren im Keller insgesamt 220.000 Euro in bar sowie einen Schlüssel zu einem Bankschließfach gestohlen haben. T. und einer der noch unbekannten Komplizen sollen dabei im Haus des Sportlers Wohn- und Schlafzimmer durchsucht haben, während D. und ein weiterer Mittäter Schmiere standen.

Amtsgericht Bergedorf: Anwälte hatten separate Verhandlungen gefordert

Der ehemalige Box-Europameister Blin, der im Mai 2022 im Alter von 79 Jahren verstarb, war an jenem Nachmittag nicht zu Hause. Jedoch kamen die Ermittler zumindest einer Hälfte der Einbrecherbande auf die Spur, weil das Haus kameraüberwacht wurde. Kaddour D. wurde im Oktober 2020 festgenommen, kam jedoch wenig später gegen Kaution frei. Rifaat T. kam erst in diesem Jahr hinter Gitter, gegen den Mann liegt ein weiterer Haftbefehl vor.

Am ursprünglich ersten Verhandlungstag im August 2022 hatten die Anwälte der Angeklagten zunächst erreicht, dass die Verfahren von T. und D. separat verhandelt werden – unter anderem, weil T. ein umfassendes Geständnis zuvor abgelegt haben soll, das den Verteidigern nicht in schriftlicher Form vorlag. Nun jedoch sitzen beide doch wieder am Freitag um 9.30 Uhr gemeinsam auf der Anklagebank in Saal 115 des Amtsgerichts Bergedorf.