Viele Tiere leiden unter dem Feuerwerkslärm an Silvester. Gorilla Fritz bekommt daher seit einigen Tagen einen Nerventee verabreicht.

Kappeln. Viele deutsche Zoos bereiten ihre Tiere auf das Feuerwerk in der Neujahrsnacht vor. Im Nürnberger Tiergarten leiden vor allem die Menschenaffen unter der Knallerei zu Silvester. Gorilla Fritz bekomme deshalb seit einigen Tagen einen Nerventee verabreicht, sagte die Tierärztin des Zoos, Katrin Baumgartner. Auch Zebras und Antilopen sei die Knallerei nicht ganz geheuer. Tierschutzverbände riefen zu Silvester zur besonderen Rücksichtnahme auf.

Das laute Zischen der Feuerwerkskörper und die Explosionen am Himmel versetzten Tiere jedes Jahr in Angst und Schrecken, teilte der Bund gegen Missbrauch der Tiere (bmt) am Mittwoch mit. In der Nähe von Waldstücken und Ställen oder auf freiem Feld sollten daher keine Raketen gezündet werden.

Der Deutsche Tierschutzbund empfiehlt, am Silvesterabend Türen und Fenster zu schließen und die Rollos herunterzulassen. Idealerweise sollte den Haustieren ein ruhiger Platz in einem Raum geschaffen werden, der nicht direkt zur Straßenseite liegt.

Nürnberger Zoo verabreicht Nerventee zur Beruhigung

Auch der Karlsruher Zoo kümmert sich an Silvester besonders um das Wohlergehen seiner Tiere. Diese würden zwar nicht speziell mit Medikamenten oder Tees auf die Knallerei vorbereitet, dennoch treffe die Verwaltung Vorkehrungen, sagte der stellvertretende Zoodirektor Clemens Becker. Die Anwohner seien gebeten worden, Böller nur in die entgegengesetzte Richtung abzuschießen, sagte Becker. Zudem würden die Tiere abends in ihre Ställe gebracht.

In den Zoologischen Gärten in Heidelberg und Stuttgart werden dagegen keine Maßnahmen ergriffen. Der Tierpark am Neckar liege so abseits, das dort gar nichts zu hören sei, sagte eine Sprecherin. Auch die Leiterin des Augsburger Zoos, Barbara Jantschke, erwartet keine größeren Beeinträchtigungen. Der Zoo liege ein gutes Stück von der Innenstadt entfernt. Zudem beginne der Feierabend für die Tiere früher als sonst, da die Besucher vorzeitig gingen, um sich für ihre Silvesterpartys fertig zu machen. Aufpassen müsse man nur, dass keine Raketen auf die Dächer fielen und sie in Brand setzten. (dapd)