München/Hamburg. Susanne Klatten gilt als reichste Frau Deutschlands. Interviews gibt sie nie - doch jetzt hat sie eine Ausnahme gemacht.

Die Milliardärin Susanne Klatten (53) sieht ihr Vermögen vor allem als große Aufgabe. „Wenn man Mittel in dieser Höhe hat, muss man sich auch darum kümmern. Das ist ja nichts, was man ausgeben kann“, sagte die Quandt-Erbin und BMW-Großaktionärin in einem Gespräch mit dem Buchautor Rüdiger Jungbluth, das an diesem Donnerstag im „Stern“ zu lesen ist. „Irgendwann hat man ein schönes Haus und ein Ferienhaus, man kann sich gut ernähren und Urlaub machen.“

Klatten ist laut US-Wirtschaftsmagazin „Forbes“ mit einem Vermögen von rund 17 Milliarden Dollar (rund 15 Milliarden Euro) die reichste Frau Deutschlands und steht in der berühmten Liste weltweit auf Platz 54. Erst am vergangenen Freitag empfing sie als Gesellschafterin des Münchner Gründerzentrums UnternehmerTUM an der Technischen Universität Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Interviews gibt sie nie - für das Gespräch, das nach „Stern“-Angaben in eine Biografie der Familie münden soll, machte Klatten, die 2007 als Opfer eines Liebesbetrügers in die Schlagzeilen geriet, jetzt aber eine Ausnahme und erzählte auch Privates.

Sie räumte mit dem Gerücht auf, ihr Mann, Jan Klatten, habe nach dem Kennenlernen sieben Monate lang nicht gewusst, wer sie sei. „Diese Geschichte war frei erfunden“, sagte Klatten. „Wir wurden uns schon vorgestellt, als ich in der BMW-Zentrale in München in einer Finanzabteilung arbeitete.“ Später im Werk Regensburg habe sie den Ingenieur zufällig in der Kantine wiedergesehen. „Also bin ich zielstrebig auf ihn zugegangen und habe mit ihm zu Mittag gegessen, was die ganze Kantine mitbekommen hat. Das wurde interessiert beobachtet.“ Über den Liebesbetrug und den aufsehenerregenden Prozess spricht sie in dem Interview nicht.