Berlin/Rottach-Egern. Der DDR-Devisenhändler starb im Alter von 82 Jahren. Bekannt wurde Schalck-Golodkowski durch einen Deal mit Franz Josef Strauß.

Der ehemalige DDR-Devisenhändler Alexander Schalck-Golodkowski ist tot. Der einstige SED-Wirtschaftsfunktionär starb am Sonntag im Alter von 82 Jahren, wie sein Verlag Edition Ost am Montag in Berlin bestätigte. Schalck-Golodkowski sei nach langer schwerer Krankheit am Sonntagabend in München gestorben. Auch seine Witwe bestätigte den Tod des 82-Jährigen. Zunächst hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.

Schalck-Golodkowski hatte 1983 mit dem damaligen CSU-Chef Franz Josef Strauß einen Milliardenkredit in D-Mark für die DDR ausgehandelt. Das Geschäft bewahrte die DDR vor dem Staatsbankrott. Der gelernte Feinmechaniker war im Rang eines Staatssekretärs Chef der mächtigen „Kommerziellen Koordinierung“ (KoKo) in der DDR. Er beschaffte für das Regime von Staatschef Erich Honecker Milliardensummen an Devisen.

In U-Haft nach der Wende

In der Nacht zum 3. Dezember 1989 suchte er in West-Berlin Schutz vor dem zerfallenden Unrechtssystem der DDR. Nach der Wende stellte er sich der bundesdeutschen Justiz und kam für einige Wochen in Untersuchungshaft. Mitte der 1990er Jahre wurde er wegen illegaler Waffengeschäfte und Embargovergehens zu Bewährungsstrafen verurteilt.

Schalck-Golodkowski lebte bis kurz vor seinem Tod zurückgezogen mit seiner zweiten Ehefrau Sigrid in Rottach-Egern am Tegernsee. Interviews verweigerte er seit dem Jahr 2000. Mit der DDR hatte er abgeschlossen. (dpa/HA)