Die Queen kommt nach Deutschland - und ein paar Glückliche dürfen sie persönlich treffen - und müssen die Etikette beachten.

Die Queen kommt mit ihrem Mann Prinz Philip (93) Ende Juni für drei Tage nach Deutschland. Einige glückliche Gewinner dürfen die Monarchin persönlich treffen - in der Frankfurter Paulskirche, bei ihrem Abschied in Celle oder auf der Gartenparty des Botschafters in Berlin.

Doch wie verhält man sich in Anwesenheit der Queen korrekt? Beim Treffen sind einige Regeln zu beachten. Die Britische Botschaft hat für Besucher der Gartenparty ein paar Dos und Don’ts zusammengestellt:

KLEIDUNG

Die Kleiderordnung schreibt Kleid oder Hosenanzug bei Frauen und Anzug oder Uniform bei Männern vor. Hüte, Handschuhe und Orden sind kein Muss, können aber getragen werden. Besonderer Herausforderung für die Party: rasentaugliches Schuhwerk.

BEGEGNUNG

Verbeugung oder Knicks sind nicht vorgeschrieben - laut Botschaft aber eine Tradition, an der viele gern festhalten. Damen reichen die Hand und machen einen kleinen Knicks oder neigen wie die Herren leicht den Kopf.

SPRACHE

Nach Möglichkeit sollte englisch mit der Königin gesprochen werden. Die Botschaft stellt aber auch Dolmetscher zu Verfügung.

An diese Regeln muss sich auch Martin Lengemann halten: Der Berliner Fotograf darf die Majestät als einer von nur vier Deutschen bei deren Staatsbesuch persönlich treffen. Neben dem Berliner dürfen auch eine Lehrerin aus Werder (Havel), eine Lehrerin aus dem niedersächsischen Laatzen und eine Mitarbeiterin der Volkshochschule in Buxtehude die Monarchin aus der Nähe erleben.

„Ich hatte erwartet, dass es einen sehr strengen Dresscode gibt“, erzählt der 45-Jährige. Letztlich solle er aber einfach im Anzug erscheinen. Hat er Angst, dass er die königliche Etikette doch irgendwie verletzt? „Ich bin gebrieft durch die Botschaft“, sagt er. „Ein paar Sachen wusste ich aber auch vorher.“ Von seinem Gewinn profitiert er übrigens nicht allein: „Ich nehme meine Frau mit.“

Dabei hatte sich Lengemann nicht einmal bei der Britischen Botschaft beworben um die royale Begegnung. „Ich bin von zwei Kollegen vorgeschlagen worden“, erzählt der Fotograf. Als der Anruf von der Botschaft kam, reiste er passenderweise gerade durch das Vereinigte Königreich, wie Lengemann erzählt. Er war mit seinem Vater in Schottland.

„Auf die Idee, ein Selfie mit ihr zu machen, wäre ich im Leben nicht gekommen“, sagt Lengemann. „Allerdings fragen mich alle, ob das der schwerste Moment meiner Karriere ist, dass ich die Queen nicht fotografieren darf.“ Bei einem früheren Staatsbesuch habe er sie immerhin schon beruflich vor die Linse bekommen.

Dass der Wahlberliner für das Treffen mit der britischen Königin ausgewählt wurde, ist kein Zufall: Lengemann hat bereits einen Bildband zu Großbritannien veröffentlicht, setzt sich für die deutsch-britische Verständigung ein - und kürzt seinen vollen Namen Martin Ulrich Konrad vielsagend mit Martin U.K. ab.

„Der Name ist kein Werbegag“, betont er. „Da ist meine Mutter empfindlich.“ Schon als Junge sei er aber häufig bei seiner Verwandtschaft in London zu Besuch gewesen. An seinem Auto klebe sogar die britische Flagge.

Und was will er die Queen fragen, wenn er ihr gegenübersteht? „Jedes Gespräch mit der Queen ist persönlich und privat“, betont er. Ein bisschen befürchtet er aber ohnehin, dass er die Majestät nur aus der Ferne anhimmeln darf. Lengemann trifft die 89-Jährige zusammen mit einer weiteren Gewinnerin auf der Gartenparty des Botschafters in Berlin.

(dpa)