Die Töchter von B. B. King erheben erneut schwere Vorwürfe gegen das Management. So soll ein zweites Testament des Musikers existieren.

Las Vegas. Im Streit über das Erbe von B.B. King erheben vier seiner Töchter erneut Vorwürfe gegen enge Mitarbeiter der Blues-Legende. Es sei möglich, dass es ein zweites Testament ihres Vaters gebe, hieß es in Dokumenten von Patty King, Karen Williams, Rita Washington und Barbara Winfree, die sie bei einem Nachlassgericht in Las Vegas einreichten. Von früheren Vorwürfen, wonach B.B. Kings Managerin LaVerne Toney und sein Assistent Myron Johnson den Musiker vergiftet hätten, nahmen die Töchter Abstand.

Doch erklärten sie, Toney sei nicht dazu geeignet, als Testamentsvollstreckerin oder Nachlassvertreterin eingesetzt zu werden. Dies hatte B.B. King in seinem Testament verfügt.

Die Töchter warfen Toney zudem vor, mehr als eine Million Dollar von mehreren Bankkonten Kings abgehoben, ihm angemessene medizinische Behandlung verweigert und das Schloss an seinem Haus in Las Vegas ausgewechselt zu haben, damit er „ohne Freunde oder Verwandte an seiner Seite“ sterbe. Assistent Johnson wird zudem beschuldigt, bei Konzerten seines Chefs Bargeld, Juwelen und andere Vermögenswerte eingesteckt zu haben.

Anwalt Brent Bryson, der Toney und Kings Nachlassverwaltung vertritt, wies die Vorwürfe zurück. Am Freitag sollte es eine Anhörung zu den Anschuldigungen geben.

B.B. King war am 14. Mai im Alter von 89 Jahren in Las Vegas gestorben. Er hatte zuvor lange an Diabetes gelitten. Laut einem Arzt starb er an einer Serie kleiner Schlaganfälle. (dpa)