Deutschlands prominentester Häftling soll in Kürze Freigänger werden. Uli Hoeneß könnte während der gemeinnützigen Arbeit beim FC Bayern sogar in einer Münchener Zelle schlafen.

München. Für Deutschlands prominentesten Häftling Uli Hoeneß geht nach zwei Tagen der weihnachtliche Hafturlaub zu Ende. Nach Angaben seines Anwalts sollte er im Laufe des Freitags in die Justizvollzugsanstalt Landsberg zurückkehren. Weitere Details nannte der Anwalt nicht. Hoeneß war an Heiligabend gegen 9.45 Uhr im Auto zu Hause angekommen, seine Frau fuhr den Wagen. Erstmals seit Beginn der Haft durfte der frühere Präsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters FC Bayern München damit wieder daheim übernachten. Wo und wie er die Weihnachtstage verbrachte, wurde aber nicht bekannt.

Hoeneß war am 2. Juni in Landsberg am Lech ins Gefängnis gegangen. Er war am 13. März wegen Steuerhinterziehung von 28,5 Millionen Euro Steuern zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. In der Haft hatte reichlich Besuch, unter anderem vom früheren Ministerpräsidenten Edmund Stoiber.

Jetzt steht die Entscheidung darüber an, wann Hoeneß einen Freigängerstatus erhalten kann. Dann dürfte er das Gefängnis jeden Morgen verlassen und arbeiten gehen. Der FC Bayern wartet auf dem Münchner Vereinsgelände an der Säbener Straße schon auf ihn. „Es war sein eigener Wunsch, im Nachwuchsbereich zu arbeiten“, sagte Bayern-Präsident Karl Hopfner im November.

Nach der Arbeit müsste Hoeneß abends zwar wieder zurück in seine Zelle. Dies muss aber nicht zwangsläufig das Landsberger Gefängnis sein. Infrage kommen auch die Außenstelle Rothenfeld nahe dem Starnberger See oder ein Gebäude in München.