Vor zwei Jahren drehte Philip Seymour Hoffman in der Hansestadt den Thriller „A Most Wanted Man“, der im September in die deutschen Kinos kommen soll. Der Schauspieler war am Sonntag tot in seiner Wohnung aufgefunden worden.

Hamburg. Der amerikanische Filmschauspieler Philip Seymour Hoffman wurde am Sonntag tot in seiner New Yorker Wohnung gefunden. Offenbar ist der 46-Jährige an einer Überdosis Drogen gestorben. Ein Film mit dem Oscar-Preisträger kann nun erst nach seinem Tod in die deutschen Kinos kommen. Vor zwei Jahren drehte er unter der Regie von Anton Corbijn in Hamburg den Thriller „A Most Wanted Man“ nach dem Roman „Marionetten“ von John le Carré.

Es geht darin um einen illegal nach Deutschland eingereisten Moslem, der in Altona lebt, und nach den Terroranschlägen in den USA ins Visier mehrerer Geheimdienste gerät. Mit dabei in dem hochkarätig besetzten Film sind auch Rachel McAdams, Willem Dafoe, Robin Wright, Nina Hoss und Daniel Brühl. Seine Premiere erlebte „A Most Wanted Man“ erst vor wenigen Tagen beim Sundance-Festival. Am 11. September (sic!) ist Kinostart in Deutschland.

Der überraschende Tod des 46 Jahre alten Oscar-Preisträgers („Capote“) wirft viele Fragen auf. Am Montag sollte eine Autopsie gemacht werden, teilte einer Sprecherin der New Yorker Gesundheitsbehörde, die Todesfälle untersucht, dem Sender CNN mit.

Injektionsnadel steckte in seinem Arm

US-Medien berichteten unter Berufung auf Polizeikreise, dass der Schauspieler an einer Überdosis Drogen gestorben sei. In seinem Arm habe eine Injektionsnadel gesteckt, hieß es bei CNN. Zudem seien Beutel mit einer Substanz gefunden worden, bei der es sich um Heroin handeln soll. Dies berichtete auch die „New York Times“ am Sonntagabend (Ortszeit). Ein Freund und Kollege, Drehbuchautor David Bar Katz, habe Hoffmans leblosen Körper gefunden und die Polizei alarmiert, meldete die Zeitung.

Der dreifache Familienvater hatte in früheren Interviews offen über seine Drogenprobleme gesprochen. Zuletzt hatten US-Medien im vergangenen Mai geschrieben, der Schauspieler sei in einer Entzugsklinik gewesen.

Kollegen reagieren geschockt

Kollegen und Weggefährten haben schockiert auf den Tod des Schauspielers Philip Seymour Hoffman reagiert:

„Worte können den niederschmetternden Verlust nicht wiedergeben, den wir in diesem Moment empfinden. Philip war eine wunderbare Person und ein außergewöhnliches Talent. Es zerreißt uns das Herz.“ (Die Produzenten, der Autor, der Regisseur, die Schauspieler und die Mitarbeiter des Films „Die Tribute von Panem“ in einer gemeinsamen Mitteilung, aus der mehrere US-Medien zitieren)

„Ich habe es genossen, mit ihm in ,The Big Lebowski‘ gespielt zu haben. Er war so ein wunderbarer Mann, so verdammt talentiert, ein echter Schatz.“ (Schauspieler Jeff Bridges auf Facebook)

„Das ist ein furchtbarer Tag für die, die mit Philip gearbeitet haben. Er war ein riesiges Talent.“ (Schauspieler Tom Hanks in einem Statement an „Entertainment Weekly“)

„Wir, die wir bei jedem deiner Auftritte gestaunt haben, sind dankbar und sehr, sehr traurig.“ (Schauspielerin Mia Farrow auf Twitter)

„Wir haben ein weiteres Genie verloren. Was für eine Tragödie. Ich liebe dich, P.S.H.“ (Sängerin Madonna auf Instagram)

– „Es gibt keine Worte. Es ist einfach schrecklich.“ (Schauspieler George Clooney in einem Statement an „Entertainment Weekly“)

„Wer ihn als Willy Loman verpasst hat, der hat Willy Loman für immer verpasst.“ (Schauspieler Steve Martin bei Twitter über Hoffmans Theaterrolle in „Tod eines Handlungsreisenden“)

„Lieber Philip, eine wunderbare, wunderbare Seele. Für den Sensibelsten von uns kann der Lärm zu viel sein.“ (Schauspieler Jim Carrey auf Twitter)

„Niederschmetternd. Welch ein außergewöhnlich begabter Schauspieler. Ruhe in Frieden.“ (Sänger Justin Timberlake auf Twitter)

„Eine Tragödie, einen so erstklassig talentierten Schauspieler wie Philip Seymour Hoffman zu verlieren. Ein unbeschreiblicher Verlust für Film, Theater und alle, die ihn kannten.“ (Schauspieler Kevin Spacey auf Twitter)