Tom Cruise hat sich mit Katie Holmes im Rekordtempo über die Scheidung geeinigt. Für Katie Holmes ist die Trennung der Schritt zu mehr Unabhängigkeit. Das nächste Kapitel könnte die Welt der Mode sein.

New York. Die amerikanischen Promiblätter waren überrascht und womöglich sogar etwas enttäuscht: Kein Rosenkrieg zwischen Tom Cruise und Katie Holmes? Nein, kein Rosenkrieg, stattdessen eine anwaltlich ausgehandelte Trennung im Eiltempo. Was in dem am Montag in New York unterzeichneten Papier steht, wurde zwar wie ein Staatsgeheimnis gehütet. Aber die 33-jährige Holmes scheint zu bekommen, was sie wollte: Die gemeinsame Tochter Suri wächst Medienberichten zufolge nun vor allem bei ihr auf – und nicht bei Cruise und Scientology. Holmes, bislang eher der Typ niedliches Anhängsel, scheint auf eigenen Füßen zu stehen.

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Beide Stars unterschrieben gemeinsam eine Trennungsvereinbarung, bei der Tom Cruise ("Mission Impossible", "Eine Frage der Ehre") deutliche Zugeständnisse machte. Danach bleibt die sechs Jahre alte Tochter Suri bei der Mutter in New York, er bekommt nur Besuchsrecht. Außerdem stimmte Cruise trotz Ehevertrags großzügigen Summen für den Unterhalt der "Dawson's Creek"-Darstellerin zu. Als ersten Abschlag bekommt Katie Holmes angeblich rund 12,5 Millionen Euro.

Offiziell hat die schnelle Einigung vor allem einen Grund: Suri. "Wir wollen als Eltern zusammenarbeiten, um das Beste im Interesse unserer Tochter zu erreichen", ließen die beiden durch ihre Sprecher verkünden. "Wir möchten die Angelegenheiten, die unsere Familie betreffen, nicht in der Öffentlichkeit austragen." Holmes werde ihre Tochter im Herbst auf eine Privatschule in Manhattan schicken. Bisher wurde Suri zu Hause unterrichtet.

In Hollywood glauben viele aber, dass Tom Cruise nicht nur seiner Tochter zuliebe so schnell eingelenkt hat, sondern vor allem, weil er den Imageschaden für sich und Scientology in Grenzen halten will. Berichten zufolge drohte Holmes, die mittlerweile wieder zum katholischen Glauben übergetreten ist, mit Enthüllungen, wie die Sekte ihre Ehe und das Leben mit Tochter Suri kontrollierte. Cruise ist glühender Anhänger von Scientology und seit Jahrzehnten wichtigster Werbeträger der umstrittenen Organisation.

So ist der oberste Scientologe in den USA, David Miscavige, ein enger Freund und Vertrauter von Cruise. Er war auch dessen Trauzeuge. Böse Zungen behaupten, das Paar habe "eine Ehe zu dritt geführt", weil Miscavige sogar mit in die Flitterwochen fuhr. Zum Scheidungsvertrag ihres prominenten Mitglieds schwieg die Sektenzentrale in Los Angeles allerdings bisher.

"Bekannt ist, dass Scientologen Konflikte nicht in der Öffentlichkeit austragen dürfen", sagt zum Beispiel Carmen Llywelyn, Ex-Ehefrau des Scientologen Jason Lee, gegenüber "Radaronline". In vielen US-Medien war in den vergangenen Tagen über ein schnelles Ende der Scheidung gemutmaßt worden, auch von dem bekannten Scientology-Aussteiger Mark Rathbun.

Bei einem längeren Scheidungsverfahren hätte Cruise womöglich versucht, den Fall statt in New York in Kalifornien verhandeln zu lassen. Die New Yorker Richter sind dafür bekannt, dass sie in Sorgerechtsfragen eher zugunsten der Mutter entscheiden. In Kalifornien hatte Cruise bereits seine Ehen mit den Schauspielerinnen Mimi Rogers und Nicole Kidman beendet. Auch diese Verfahren wurden bereits nach kurzer Zeit eingestellt - die Scheidung von Rogers war innerhalb von 45 Tagen geklärt, die von Oscarpreisträgerin Kidman in weniger als sechs Monaten.

Holmes' Anwalt Jonathan Wolfe hat angekündigt, dass die Bedingungen der Scheidungsvereinbarungen zwischen seiner Mandantin und Cruise nicht veröffentlicht würden. Der Scheidungsanwalt Michael Kelly äußerte sich davon überzeugt, dass auch die Einzelheiten eines Sorgerechtsabkommens für die kleine Suri wahrscheinlich niemals in die Öffentlichkeit gelangen werden. "Alles, was Sie hören, wird totale Spekulation sein", sagte er.

Für Katie Holmes ist die Trennung der Schritt zu mehr Unabhängigkeit. "Wir sind hocherfreut für Katie und ihre Familie und freuen uns zu sehen, wie sie das nächste Kapitel ihres Lebens angeht", heißt es in der knappen Erklärung des Anwalts. Das nächste Kapitel könnte die Welt der Mode sein. Mit ihrer Linie Holmes & Yang will sie im Herbst zum ersten Mal auf der New York Fashion Week auftreten. Aus ihrem Modeunternehmen hatte sie vor zwei Monaten Tom Cruises Adoptivtochter Isabella, 19, gefeuert, obwohl sie vorher ein gutes Verhältnis zu ihr gehabt haben soll ...

Mit Material von dapd und dpa