Der indische Filmstar Shahrukh Khan ist bei seiner Einreise in die USA mehr als eine Stunde lang festgehalten worden.

Neu Delhi. Der indische Filmstar Shahrukh Khan ist bei seiner Einreise in die USA von der Einwanderungsbehörde mehr als eine Stunde lang festgehalten worden. Das berichteten zahlreiche indische Sonntagszeitungen auf ihren Titelseiten. „Er wurde festgenommen, weil sein Nachname Khan ist“, sagte seine Managerin Niloufer Qureshi der Nachrichtenagentur IANS. Erst nachdem sich Mitarbeiter der indischen Botschaft eingeschaltet hätten, sei Khan freigelassen worden. Der 43-Jährige gilt als einer der Superstars des indischen Kinos – auch Bollywood genannt – und hat weltweit eine riesige Fangemeinde.

Den Medienberichten zufolge war Khan bereits am Freitag am südwestlich von New York gelegenen Flughafen Newark (US-Staat New Jersey) von Sicherheitsbeamten verhört worden. „Ich wurde in einen Raum gebracht. Man teilte mir mit, dass mein Name im Computer angezeigt worden sei“, so Khan in einem Telefonat mit dem Sender NDTV. Erst nach einer Stunde habe er eine Vertrauensperson anrufen dürfen, die das indische Konsulat in New York informiert habe. „Ich bin auf der ganzen Welt unterwegs und noch nie so behandelt worden.“

Die US-Einwanderungsbehörde wies die Vorwürfe zurück. Khan sei nicht festgenommen worden, sagte ein Sprecher der indischen Nachrichtenagentur PTI. Nachdem die Papiere des Schauspielers geprüft worden seien, habe man ihn zur weiteren Befragung in einem anderen Raum gebracht. Dies sei ein „normalen Vorgang“, der von den Beamten „professional“ abgewickelt worden sei. Nach 66 Minuten sei alles vorbei gewesen. Weiter sagte der Sprecher, wer in die Vereinigten Staaten einreise, müsse mit einer solchen Überprüfung rechnen. Das indische Außenministerium erklärte, der Vorfall werde untersucht.

In indischen Medien wurde unterdessen darüber spekuliert, ob die Festnahme möglicherweise ein Werbegag des Superstars für seinen aktuellen Film gewesen sein könnte. Der in Kalifornien spielende Streifen mit Sharukh Khan in der Hauptrolle steht kurz vor der Fertigstellung und thematisiert die Diskriminierung von Muslimen in den USA nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Er trägt Titel „My name is Khan“ (Mein Name ist Khan). „Das Ganze sieht nach einem Werbegag für Kahns neusten Film aus“, erklärte der britisch-indische Oberhaus-Abgeordnete Meghnad Desai gegenüber IANS. Und die US-Regierung habe sich dabei „versehentlich“ zum Komplizen der Hollywood-Studies 20th Century Fox machen lassen, die den Film mit mehreren Millionen Dollar mitfinanzieren. Khans Management äußerte sich nicht zu den Spekulationen.