Smokey Eyes, Lidschatten in Metallic-Farben, Katzenaugen – mit dem richtigen Make-up kann aus jeder Augenform das Beste herausgeholt werden. Kajal, Concealer und Eyeliner wirken wahre Wunder.

Berlin. Jemandem schöne Augen machen: Dieses Synonym für einen heißen Flirt wird im Winter besonders leicht umzusetzen sein. Dafür sorgen die Make-up-Trends für die kalte Jahreszeit. Rund um Lidschatten, Eyeliner und Mascara gibt es jede Menge zu entdecken. Doch worauf muss man bei den neuen Make-up-Ideen achten?

Mittlerweile sind sie ein echter Klassiker: die Smokey Eyes. Ins Deutsche übersetzt, bedeutet das „rauchige Augen“. Damit waren ursprünglich die Farben gemeint, mit denen dieser Look realisiert wurde: Grau in allen Nuancen sowie Schwarz. Mittlerweile aber gibt es Smokey Eyes in vielen verschiedenen Varianten, ganz neu in diesem Winter in Neonfarben wie ein leuchtendes Grün. Dieser Hingucker war eine Idee von Lloyd Simmonds, dem Creative Director Make up des Couture-Hauses Yves Saint Laurent. Er benutzte den auffallenden Grünton als Highlighter direkt unter den Augenbrauen und kombinierte dazu Blau- und Graunuancen.

„Heute kann man Smokey Eyes zu allen Gelegenheiten tragen“, findet die Stilberaterin Maria Hans aus Hamburg. „Allerdings gilt das Motto: Je dunkler die Farben, desto auffälliger der Gesamteindruck. Deshalb sollte ein solches Augen-Make-up dem Abend vorbehalten sein.“

Smokey Eyes - ein raffiniertes Ergebnis

Das Schminken von Smokey Eyes ist gar nicht so schwierig, wie das raffinierte Ergebnis vermuten lassen könnte. Auf das bewegliche Lid kommt ein hellerer Ton, der bis zur Lidfalte geschminkt wird. Von der Lidmitte aus dann den dunklen Ton ansetzen und nach außen in Richtung Schläfe verlaufen lassen. Den Abschluss bildet ein heller Highlighter, der direkt unter den Brauen aufgetragen wird.

Raffinierter Extra-Tipp: Am Augeninneren, also direkt neben der Nase, ebenfalls einen Aufheller auftragen, und zwar sowohl auf dem oberen als auch auf dem unteren Lid. Das öffnet das Auge optisch und sorgt für einen strahlenden Blick. Danach wird mit dem dunklen Lidschatten eine feine Linie am unteren Wimpernkranz gezogen. Reichlich Mascara macht den Look komplett.

Lidschatten in Metallic-Nuancen

Ein weiteres großes Thema der Saison sind Lidschatten in Metallic-Nuancen. Diese gibt es wahlweise in Silber, Gold oder Bronze sowie in leuchtenden Tönen wie Blau und Grün. Weil die schimmernden Texturen dieser Lidschatten auffallend genug sind, wird bei diesem Trend nur mit einer Farbe geschminkt. Wichtig dabei ist auch hier ausreichend Wimperntusche, um dem Auge einen optischen Rahmen zu geben. Das restliche Make-up sollte dazu in neutralen Tönen sein – sonst wirkt der Gesamteindruck schnell zu bunt.

Der dritte Trend beim Augen-Make-up für den Winter ist ideal für alle, die sich gern dezent schminken: Nude-Töne. Darunter versteht man zarte, natürliche Nuancen wie Beige oder Braun. Besonders zurückhaltend wirken diese Farben in matten Texturen. Wer es ein wenig plakativer mag, greift auf Nude-Lidschatten mit irisierenden Partikeln zurück. Mit diesen Tönen kann man sowohl Smokey Eyes zaubern, als auch mit Solofarben spielen.

Schlupflider verstecken

Die neuen Looks allein machen aber noch kein perfektes Augen-Make-up. Denn die Wirkung wird nicht zuletzt auch bestimmt von der Augenform – und von kleinen Schönheitsfehlern. Ein gutes Beispiel: Schlupflider. Dabei reicht der obere Teil des beweglichen Augenlids über dieses hinaus. Gründe dafür gibt es mehrere: Die altersbedingt abnehmende Hautelastizität gehört ebenso dazu wie eine Erschlaffung des Augenringmuskels oder eine Verlagerung des Fettgewebes nach außen.

Welche Gründe im Einzelnen auch zu einem Schlupflid führen: Fest steht, dass es für einen müden Blick sorgt – und dafür, dass die Augen nicht mehr richtig zur Geltung kommen. Doch mit einem geschickten Make-up kann man etwas dagegen tun. „Bei Schlupflidern empfiehlt es sich, zunächst rund um das Auge einen hellen Concealer einzuarbeiten, der die Augenpartie hervorhebt“, erläutert der Visagist Peter Arnheim aus Berlin. „Dabei darauf achten, dass die Übergänge sanft verblendet und ganz natürlich aussehen.“

Arnheim rät weiter: „Danach wird das Augenlid geschminkt – und zwar am besten mit Komplementärfarben zu der eigenen Augenfarbe.“ Für ganz wichtig bei Schlupflidern hält der Make-up-Profi einen Kajalstift oder Eyeliner: „Damit wird das gesamte Auge umrandet und bekommt so mehr Präsenz.“ Weißer Kajal auf dem unteren Wimpernrand vergrößert das Auge optisch und gleicht so Schlupflider aus.

Katzenaugen schminken

Auch zu eng zusammenstehende Augen lassen sich mit dem richtigen Make-up wunderbar kaschieren. „Am besten betont man bei dieser Augenform nur das äußere Drittel des Auges und schattiert den Lidschatten dann nach außen“, rät Visagistin Michaela Ioannidou aus Villingen-Schwennigen (Baden-Württemberg). „Wer mag, kann dabei auch gern Katzenaugen schminken – also den Eyeshadow nach außen-oben auslaufen lassen.“

Im inneren Drittel des Auges werden nur helle Farben verwendet, nach außen hin dürfen diese dunkler sein. „Genauso wird beim Lidstrich verfahren“, erläutert Ioannidou weiter. „Dieser beginnt bei eng zusammenstehenden Augen ebenfalls erst am äußeren Drittel des Augenlids und zieht sich dann weiter in Richtung Schläfe.“

Auch für zu weit auseinanderstehende Augen gibt es Schminktipps. Hierbei wird im Prinzip genau umgekehrt gearbeitet wie bei eng zusammenstehenden Augen: Dunkle Töne kommen an die Innenseite, nach außen hin laufen hellere Töne aus. Eine echte Wunderwaffe für kleine Augen ist Mascara. Die Wimperntusche ist bei dieser Augenform Pflicht – und zwar sowohl oben als auch unten. Verzichten sollte man dagegen darauf, das innere Augenlid mit Kajal zu schminken – denn das verkleinert es zusätzlich. Stattdessen kommt ein weißer Kajal direkt unter den Wimpernkranz.

Ob zu klein, zu eng oder zu weit auseinander: Mit diesen Schminktipps und den aktuellen Make-up-Trends für den Winter steht einem gekonnten Augenaufschlag nichts mehr entgegen.