Im Schnitt jeder fünfte Patient sei ein Mann, 2007 war es noch jeder zehnte Patient, teilte die Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie mit.

Rust. Zu den Schönheitschirurgen in Deutschland kommen immer mehr Männer. Der Anteil der männlichen Patienten habe sich in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt, teilte die Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland (GÄCD) zum Auftakt ihrer Jahrestagung am Donnerstag in Rust bei Freiburg mit. Im Schnitt jeder fünfte Patient sei ein Mann, 2007 war es noch jeder zehnte Patient. „Männer sind sensibler geworden für ihr Aussehen und ihren Körper“, sagte der Präsident der Gesellschaft, Matthias Gensior. Besonders gefragt seien Korrekturen der Augenlider und der Nase, Laserbehandlungen sowie das Entfernen von Tätowierungen.

Frauen setzen andere Schwerpunkte. Bei ihnen im Vordergrund stehen nach GÄCD-Angaben das Fettabsaugen, das Verändern von Lippen und Ohren sowie Brustoperationen. Ob Mann oder Frau: Wichtig ist beiden Geschlechtern das Entfernen von Falten und das Glätten der Haut.

„Der Wunsch, schön zu sein, ist so alt wie die Menschheit“, sagte Tagungspräsident Frank Muggenthaler. „Männer gehen mit diesem Wunsch inzwischen deutlich offensiver um als bisher.“ Die Scheu vor medizinischen Eingriffen für die Schönheit habe abgenommen. „Früher war das in der männlichen Meinung etwas für Schauspieler und das Rotlichtmilieu. Heute sind Schönheitsmaßnahmen anerkannt.“

Die Gesellschaft vertritt nach eigenen Angaben 450 Schönheitschirurgen in ganz Deutschland. Sie zählten laut einer hochgerechneten Mitgliederbefragung im vergangenen Jahr rund 145.000 Faltenbehandlungen und 124.000 Schönheitsoperationen. In beiden Bereichen betrage der Anteil der männlichen Patienten rund 20 Prozent, Tendenz steigend.

Es gibt aber noch weitere Verbände von Schönheitschirurgen in Deutschland. Die Zahlen seien daher – auch wegen der Hochrechnung - mit Zurückhaltung zu sehen, betonte die Gesellschaft.