New York. Eine Frau wollte die wertvolle Geige schätzen lassen und flog dabei auf. Der Gutachter erkannte das Stück und rief das FBI.

In New York ist eine fast drei Jahrhunderte alte Stradivari aufgetaucht - 35 Jahre nach ihrem Diebstahl. Die 1734 gebaute Geige sei ihrem rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben worden, meldete die US-Bundespolizei FBI am Donnerstag in New York. Ein Sachverständiger habe das Instrument erkannt und die Polizei gerufen. Ihr einstiger Eigentümer erlebt die Rückkehr nicht mehr mit: Der gefeierte Violinist Roman Totenberg war 2012 mit 101 Jahren gestorben.

Die Geige ist auch als Ames-Stradivari bekannt, weil sie im späten 19. Jahrhundert dem Musiker George Ames gehört hatte. Ein Jahrhundert später gehörte sie Totenberg, einem 1938 in die USA geflohenen polnischen Juden. Im Mai 1980 brachte der Musiker das wertvolle Instrument nach einem Konzert in die Garderobe. Als er kurz darauf zurückkam, war es weg, zusammen mit zwei alten Bögen.

Ende Juni dieses Jahres zeigte eine Frau einem Schätzer eine Stradivari, die sie von einem früheren Ehemann bekommen haben wollte. Der Mann erkannte in dem Instrument die Ames-Stradivari. Er informierte die Behörden. Das FBI beschlagnahmte das Instrument - Stradivaris werden mit Millionen gehandelt - und gab es den drei Töchtern Totenbergs zurück. Allein: Die beiden Bögen blieben verschwunden.