Heute startet der neue Asterix in den Kinos. Wie der Comic um den furchtlosen Gallier zur Völkerverständigung beitragen kann

Der kleine Gallier ist wieder da. Asterix (gr. für „Sternchen“) ist seit 1959 das Sonderzeichen unter den Comicfiguren. „Im Land der Götter“ heißt der Film, der am heutigen Donnerstag in die Kinos kommt. Darin zeigen sich die Bewohner des gallischen Dorfs runderneuert in 3-D. Nicht jeder findet, dass diese digital gebotoxte Version der Charaktere gut zu ihrer unkonventionellen Lebensweise passt. Aber das ist natürlich Geschmackssache.

Die Handlung des Films geht auf den Band „Die Trabantenstadt“ zurück, in dem dreiste Römer im Speckgürtel des Dorfes ihre eigenen Häuser hochziehen wollen. Mit List (Asterix), Stärke (Obelix), Bissigkeit (Idefix) und zauberhaften Ideen (Miraculix) setzen die Gallier dagegen, denn sie mögen es nicht, wenn Fremde so einfach bei ihnen auftauchen. Das war 50 vor Christus auch nicht anders als heute. Andererseits – und hier liegt ihre Hybris – sind sie schon immer gern zu anderen Stämmen gereist: in die Schweiz, nach Korsika, Britannien, Spanien, Ägypten, Belgien, sogar zu den Goten.

Diese ganze europäische Vielstaaterei mit den nationalen Unterschieden gilt auch als ein Grund dafür, warum sich die Geschichten von René Goscinny und Albert Uderzo in den USA mit Ausnahme von „Die große Überfahrt“ nie durchsetzen konnten. Zu kompliziert, eben wie diese EU. Hier hat der Comic etwas zur humorvollen Völkerverständigung beigetragen, weil letztlich ja alle Völker irgendwie spinnen.

Nicht nur im Kino und auf Hochdeutsch fanden die Gallier Fans. Die Leser mochten auch die Texte auf Latein, Französisch und Altgriechisch. Dazu kommen noch die erfolgreichen deutschen Mundart-Versionen. „Die Trabantenstadt“ ist für diese Reihe übrigens schon dreimal übersetzt worden: darunter auch ins Berlinerische in „Die Platte Jottweedee“ und in „Hammonia City“ ins Hamburgische. Wenn „Asterix bei den Olympischen Spielen“ sprachlich auf eine Region neu zugeschnitten werden sollte, darf man gespannt sein, wo die zeichnerisch ausgetragen werden: an der Spree oder an der Elbe?