Aus närrischem Anlass: Anmerkungen zum neuen Elferrat im Rathaus. Erhalten Zuwanderer mit Kölner Migrationshintergrund jetzt Asyl?

Hamburg feiert Karnewahl. Am Sonntag wurde ein neuer Elferrat gewählt, der in der Hansestadt allerdings Senat heißt. Für viele war die Wahl eine humorlose Veranstaltung. Vereinzelt traten Karnewahlisten mit Masken auf. Verlierer des Urnengangs bezweifeln deshalb, ob die Abstimmung rechtens ist: Muss der Wähler nicht sein wahres Gesicht zeigen? Ist es erlaubt, dass Politiker Geschenke von Wählern in Form von Kreuzen annehmen? Darf man in der närrischen Zeit nur Narren wählen? Die Stadt ist beunruhigt. Sie hat sich womöglich verwählt. Der Bürgermeister will deshalb noch heute, am Rosenmontag, für klare Richtlinien in der fünften Jahreszeit sorgen.

Danach ist es „unhanseatisch, Küsschen auf offener Straße“ zu verteilen. Besser ist es, sie zu empfangen. Falls Hamburgern danach ist, sollten Sie den Notruf singen: „Küssen kann man nicht alleine.“ Die Senatorinnen versprechen sofortige Abhilfe.

„Bewahren Sie Haltung, wenn Sie seltsam bemalte Menschen in knallbunten Kostümen sehen. Nicht jeder hat ein Händchen für angemessene Kleidung und perfektes Make-up.“ Für das Rathaus gilt jedoch: „Wer eine Gala-Schau wie die Hupfdohlen in der Määnzer Fassenacht abzieht, ist nicht koalitionsfähig.“

Hamburger sind überrascht, wenn einer ruft: „Dr’ Zoch kütt“. Denn damit rechnet man bei der Bahn ja nicht. Der Senatschef setzt deshalb auf Busse: „Mit dem Beschleunigungsprogramm sind die Busse so schnell, dass sie nicht mal mehr anhalten, um Fahrgäste mitzunehmen.“ Der Bürgermeister bittet um Solidarität: „Sollten aus fahrenden Wagen Kamelle (Bonbons, die Red.) geworfen werden, sehen Sie das nicht als Attacke an. Weisen Sie die Flüchtlinge aus Mainz, Köln und Düsseldorf freundlich darauf hin, dass Hamburg eine saubere Stadt ist. Sollten diese Menschen mit Migrationshintergrund Sie nicht verstehen, empfehlen Sie dezent einen Hochdeutschkurs. Wenn die Asylsuchenden Alaaf und Helau übersetzen können, heißen Sie sie willkommen. Wir sind auf Zuwanderer angewiesen.“