US-Lottogesellschaft wirbt mit Rubbellosen, die nach kross gebratenem Schweinefleisch duften

Schon Oma wusste: „Mit Speck fängt man Mäuse.“ Die erweiterte Anwendbarkeit dieser Regel testet augenblicklich die Lotterie im US-Bundesstaat New Hampshire: Dort riechen die Rubbelscheine, die den schnellen Reichtum versprechen, neuerdings nach Speck.

Dabei geht es vermutlich nicht darum, dass sich die Lotteriegesellschaft eine Umsatzsteigerung durch speckliebende Glücksfeen im XXL-Format erhofft. Sie will nur Hunger bei denjenigen auslösen, die noch nicht das Gardemaß von 1,88 Meter erreicht haben – im Umfang, wohlgemerkt. Es handelt sich um nichts weniger als den verzweifelten Versuch des Staates an der Ostküste, den Anschluss nicht zu verlieren. Laut einer aktuellen Statistik liegt New Hampshire nämlich nur auf dem 35. Platz im Vergleich aller Bundesstaaten der USA. Lediglich 26,7 Prozent aller Einwohner sind adipös. Kein Vergleich zu den Spitzenreitern Mississippi und West Virginia, die mit einem Pfund von 35,1 Prozent der stark Übergewichtigen wuchern können.

Die Lottoscheine sind mit Sicherheit nur der Anfang der groß angelegten Gewichtsoffensive: Schon bald werden auch Briefmarken nach Speck schmecken, die Tageszeitung und selbst das Duschgel den wohligen Duft kross gebratener Schweinereste verströmen. Eine „Pork Pipeline“ aus den Schweinefleisch produzierenden Bundesstaaten befindet sich ebenfalls bereits in einem frühen Planungsstadium, um den Nachschub zu gewährleisten. Dass man mit allumfassendem Speckaroma dazu die oftmals beängstigend leichtgewichtigen Vegetarier und ihre fundamentalistischen Verwandten, die Veganer, vertreibt, gehört ebenso zur langfristigen Planung wie der flächendeckende Ausbau der Fußwege New Hampshires zu Rollsteigen, wie man sie vom Flughafen kennt.

Und auch dem Problem mit der sprichwörtlich zunehmenden Mäusepopulation wird man in New Hampshire schnell Herr werden. Zu jedem Rubbellos gibt es künftig eine Mausefalle gratis – Speckköder inklusive