Mit 93 hat Philip eine neue Prinzenrolle – doch am anderen Ende der Welt sind nicht alle begeistert

Philip, 93-jähriger Herzog von Edinburgh, hat sich den Titel des dienstältesten Prinzgemahls in der Geschichte des Vereinigten Königreichs redlich erarbeitet. Dass seine übrigen Adelstitel einmal um die Alster reichen, ist nicht verwunderlich, wenn man von deutschen Großherzögen, griechischen wie dänischen Königen und gar einem russischen Zaren abstammt. Den Umstand, dass er als Cousin dritten Grades seiner eigenen Frau in der britischen Thronfolge auf Platz 679 rangiert, könnte man notfalls verschweigen.

In Australien, als dessen Staatsoberhaupt immer noch die Queen amtiert, ist er unter anderem unvergessen, weil er einmal eine Abordnung von Aborigines fragte, ob sie immer noch mit Speeren aufeinander würfen. Australiens Premier Tony Abbott hielt es jedenfalls dringend für geboten, den Dauer-Prinzgemahl für sein lobenswertes Engagement zu belohnen. Und da Abbott gerade die Ritterorden für die ehemalige britische Strafkolonie wieder eingeführt hatte, erhob er Philip zum Ritter – und zwar just am australischen Nationalfeiertag. Nicht zur ungeteilten Freude der Opposition; nicht einmal von Abbotts Konservativen. Der Regierungschef der Nordterritorien etwa gab ein erfrischendes Statement ab, in dem das Wort „Vollidioten“ eine zentrale Rolle spielte. Doch auch andere Staaten könnten Philips Verdienste würdigen. Papua-Neuguinea mit seinen speziellen Speisetraditionen etwa, wo er britischen Studenten zurief: „Sie haben es also geschafft, nicht gefressen zu werden!“ Nigeria, dessen Präsident in Landestracht er begrüßte: „Sie sehen aus, als wollten Sie gleich ins Bett gehen.“ Indien, das er angesichts eines Sicherungskastens in Edinburgh würdigte: „Sieht aus, als hätte ihn ein Inder eingebaut.“ Brasilien, dessen Kernproblem er so benannte: „Da leben Brasilianer.“ Die Philippinen, bei deren Besuch 2013 er einer Krankenschwester sagte: „Euer Land muss halb leer sein. Ihr seid doch alle bei uns in den Krankenhäusern.“