Nordkoreas Diktator will ein Restaurant in Schottland eröffnen

Die nicht jedem auf Anhieb vertraute Schule „Liebefeld-Steinhölzli“ in der beschaulichen Gemeinde Köniz im Verwaltungsbezirk Bern-Mittelland soll um die Jahrtausendwende einen nicht aus dem Ort stammenden Schüler namens Pak-Chol in ihren Reihen gehabt haben. Im ersten Jahr soll Pak-Chol 75-mal, im zweiten 105-mal gefehlt haben. Dies gab ihm ausreichend Gelegenheit, die Schweizer Küche zu würdigen. Später, wieder daheim im etwas weniger beschaulichen Nordkorea – das er 2012 zur Überraschung der Welt, vor allem aber der Nordkoreaner, zur „großen und reichen Nation“ erklärte – hielt Pak-Chol, nun besser bekannt als Kim Jong-un, an seiner Leidenschaft für kulinarische Freuden fest.

Schweizer Käse, aber auch Whisky schätzt er ganz außerordentlich, obwohl er gar keine schottische Schule besucht hat, und importiert beides in erheblichen Mengen. Die Liebe zum „Lebenswasser“ weitete sich jüngst auf ganz Schottland aus, als die dortigen Bewohner sich beinahe von den Engländern trennten, die Kim Jong-un deutlich weniger ins Herz geschlossen hat. Nach Medienberichten plant der „Oberste Führer“, an dessen äußerem Erscheinungsbild der Dauerappetit nicht spurlos vorübergegangen ist, nun, eine Filiale seiner Restaurantkette Pjöngjang auch bei den kulinarisch auffälligen Schotten zu eröffnen.

In der Tat liegt der Gedanke nahe, dass man kalte Nudeln und Hundefleischsuppe auch einschlägig abgehärteten Menschen anbieten könnte, die im Schafsmagen gekochte Schafsinnereien zum Nationalgericht erhoben haben. Vielleicht auch daran, dass Kochrezepte in beiden Ländern mit den Worten beginnen: „Man leihe sich einen Topf...“ Die traditionelle nordkoreanische Küche gilt ja als vielseitig, ein Umstand, der leider nicht zur unmittelbaren Lebenserfahrung von Millionen Nordkoreanern zählt. Immerhin kommen die Gewinne aus der Kette Pjöngjang dem Vernehmen nach zu großen Teilen dem geliebten Führer direkt zugute. Guten Appetit!