In der Sage über den Mann aus Hameln ist gar nicht er der Böse, sondern wortbrüchige Politiker

Nach einem so schrecklichen Ereignis wie dem Anschlag in Paris sind die Politiker in ihren ersten Stellungnahmen meist sprachlos. Das aber leider mit vielen Worten. So werden ganz schnell Schuldzuweisungen getroffen, und neben der Abscheu, der Wut und dem ohnmächtigen Zorn auf die Täter und die blutige Tat gerät rasch ein „Mitschuldiger“ ins Visier, und das ist die Pegida und die mit ihr sympathisierenden Politiker der AfD.

„Widerlich“ nannte der NRW-Innenminister den plumpen Populismus und den Stimmenfang. Und Thomas Oppermann – der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion –, immer als einer der Ersten mit einem bedachten Wort, das sich nachher als unbedacht herausstellt, zur Hand, sagte: „Pegida und AfD müssen aufpassen, dass sie nicht das Geschäft der Terroristen betreiben.“ Nun ja.

Eine der beliebtesten Metaphern für die Politiker der AfD, die Pegida nicht ganz ihre Daseinsberechtigung absprechen und auch nach Gründen suchen, ist die von den „Rattenfängern“. Da habe ich mich dann mal kundig gemacht und mir die wunderbar gruselige Sage, wie sie die Brüder Grimm aufgezeichnet haben, vom „Rattenfänger zu Hameln“ durchgelesen.

Die Geschichte spielt im Jahr 1284, ihr Held ist ein „wunderlicher Mann“. Er hat einen Rock von „vielfarbigem bunten Tuch“ an, weshalb er „Bundting“ geheißen haben soll, und versprach der Stadt gegen ein bestimmtes Geld, die Häuser von Hameln von Mäusen und Ratten zu befreien. Er zog danach ein Pfeifchen heraus und pfiff, und alle Ratten und Mäuse kamen aus allen Ecken hervorgekrochen und sammelten sich um ihn. Er ging hinaus, führte sie an die Weser, schürzte seine Kleider und „trat ins Wasser, woraufhin ihm alle die Tiere folgten und hineinstürzend ertranken“.

So weit, so gut. Mission completed. Doch die Bürger, von ihrer Plage befreit, verweigerten dem Rattenfänger den versprochenen Lohn.

Und so kam er am 26. Juni auf Johannis- und Paulitag morgens früh um sieben wieder, jetzt in Gestalt eines schrecklichen Jägers, und ließ sein Pfeifen in allen Gassen hören. Alsbald folgten ihm diesmal nicht Ratten und Mäuse, sondern „Kinder, Knaben und Mägdlein vom vierten Jahr an“.

Alle wahlunmündig und verführbar also, insgesamt waren es 130, die auf immer verloren gingen. Verschwunden ohne Spur.

Übertragen wir den Rattenfänger auf heutige Verhältnisse, dann liegt die Schuld nicht bei dem bösen Mann, sondern bei den vertragsbrüchigen Politikern, denen der Rattenfänger auf „Treu und Glauben“ vertraut hatte.

In Deutschland, so ergab eine aktuelle Umfrage, sind 90 Prozent der Muslime davon überzeugt, dass die Demokratie (und nicht der Dschihad) die richtige Regierungsform sei. Der Haken ist nur: 61 Prozent der Deutschen glauben ihnen nicht und sagen anders als Wulff, der Islam passe nicht in dieses Land. Da haben die Politiker noch viel zu tun!

In einer Umfrage der „FAZ“ sagte ein Bürger: „Der Bundestag ist doch heute nur noch eine Volkskammer.“ Große Koalitionen, wir erinnern uns, fördern außerparlamentarische Oppositionen. Die mündeten in die Apo, die RAF, den blutig linken Terrorismus, der sich mit dem antisemitischen Arafat-Terrorismus verbandelte.