Nach 34 Jahren als Diktator Simbabwes denkt Robert Mugabe, 90, erstmals über eine Nachfolgerin nach – seine Gattin

Der Kontinent Afrika weist bekanntlich die ältesten Spuren menschlicher Existenz auf. So ist es nur recht und billig, dass sich hier auch der älteste Regierungschef der Welt findet. Der 90-jährige Robert Mugabe herrscht pausenlos seit 1980 über das gesegnete Land Simbabwe. Dagegen nehmen sich Helmut Kohls 16 Jahre, die bereits dem einen oder anderen Bundesbürger ein wenig lang wurden, wie eine Werbepause aus. Vor einigen Jahren erfrischte der Mann mit dem Diktatorenbärtchen die Welt mit der Äußerung: „Ich bin der Hitler meiner Zeit.“ Ein solcher Politikersatz hätte anderen Ortes womöglich zu einem Karriereknick führen können, aber Mugabe fand geeignete Mittel, seine Wiederwahl zu einer dauerhaften Institution zu machen, und ließ sich kürzlich auch für die Präsidentschaftswahl 2018 als Kandidat nominieren. Bislang hatte Mugabe stets den Eindruck vermittelt, dass mit seinem Ableben nicht mehr zu rechnen sei, doch nun hat er ebenso überraschend wie altersmild eine mögliche Nachfolgerin ins Spiel gebracht.

Um die politischen Strukturen in Simbabwe nicht unnötig zu komplizieren, hat Mugabe dabei seine angetraute Gattin Grace, 49, im Sinn. Die hat ihre steile Karriere als seine Schreibkraft begonnen, überzeugte ihn dann rasch von ihren besonderen Fähigkeiten, was zu drei Kindern führte, und stieg nun ins Politbüro auf. „Gucci Grace“, wie die Dame aufgrund ihres zwanghaften Einkaufsverhaltens genannt wird, ist uns allen ein großes Vorbild, denn ihr Doktorgrad in Soziologie wurde ihr bereits zwei Monate nach der Immatrikulation und ohne Dissertation zuerkannt. Grace Mugabe hat ein großes Herz. Dem Vernehmen nach allerdings etwas weniger für das verarmte Volk, sondern etwas mehr für die Diamantenminen Simbabwes. Ein paar schöne Ringe mit besonders großen Brillis zeigte sie 2009 einem unbotmäßigen „Times“-Journalisten. Und zwar so aus der Nähe, dass er ärztlich behandelt werden musste.