Ein Botschafter zeigt sich nackt auf der Karte zum Fest, und Ex-Premier Tony Blair fletscht die Zähne
Die schöne Tradition, Weihnachtskarten zu verschicken, erfreut sich vor allem bei Politikern großer Beliebtheit. Manch Hinterbänkler möchte seinen Wählern auf diese Weise in Erinnerung rufen, dass es ihn tatsächlich noch gibt. Und die Stars der Szene unternehmen jedes Jahr wieder den Versuch, sich als ganz normale Menschen darzustellen – nicht immer von Erfolg gekrönt.
Die diesjährige Weihnachtskarte von Tony Blair und seiner Frau Cherie zum Beispiel wurde vom Londoner „Daily Telegraph“ als reine Drohung empfunden. Der frühere Premier fletscht auf dem Foto so beängstigend die Zähne, dass ein Dobermann den Schwanz einkneifen würde. Das Blatt meinte, Blair wirke, als müsse er mal ganz dringend für kleine Premierminister verschwinden oder am besten gleich auf die Malediven. Unter Berufung auf uncharmante Gerüchte wurde die Frage aufgeworfen, ob Blair sich derart das Gesicht habe aufspritzen lassen, dass ein übliches Lächeln schon aus technischen Gründen unmöglich sei. Und der Umstand, dass Cheries linke Hand irgendwo hinter dem Rücken ihres Ehegatten verschwindet, verleitete gar zu der Vermutung, bei dem Mann auf dem Foto könne es sich um eine Kasperpuppe handeln. Auch der US-Diplomat Bruce Oreck, derzeit Botschafter in Finnland, hat nicht immer ein glückliches Händchen mit seinen Weihnachtskarten. 2011 posierte der Hobbybodybuilder, gegen den Arnold Schwarzenegger aussieht wie Woody Allen, mit einem zerrissenen Anzug, aus dem ein monströser nackter Arm ragte. Da dies nicht überall weihnachtliche Gefühle auslöste, hat Oreck auf der Karte 2014 ein vollständiges Hemd samt Binder an. Dafür sitzt er nun inmitten nackter Kerle in der Sauna. Unvergessen ist auch die Weihnachtskarte von 2011 des Bürgermeisters von San Juan auf der US-Insel Puerto Rico. Auf dem Foto ist er mit seiner lächelnden Familie zu sehen. Im Vordergrund beißt gerade ein ausgestopfter Leopard einer Antilope die Kehle durch. Ein schönes Motiv, gut geeignet für das Fest der Liebe.