Die Sehnenentzündung entsteht, wenn man zu viel mit dem Smartphone hantiert – und andere Leiden

Ein Leben ohne Smartphone ist ein verkorkstes Leben. 13 Prozent der Frauen und acht Prozent der Männer behaupten, ohne nicht mehr leben zu können, fand die AachenMünchener heraus, ein Unternehmen, das Lebensversicherungen und Absicherungen für Hinterbliebene anbietet. Das Ergebnis überrascht, denn Handys liefern weder Sauerstoff zum Atmen, noch enthalten sie Kalorien. Sie sind also für das tägliche Leben ohne jegliche Bedeutung.

Viele leiden unter den Apparaten. Die verursachen Stress, obwohl gern behauptet wird, dass Wireless-Leute schwer auf Draht seien. Auf der Straße, im Park oder in der Bahn sieht man Menschen, die gramgebeugt dünne Rechtecke in Händen halten, während sie irgendwelche Fingerübungen machen. Das kann zu schweren gesundheitlichen Problemen führen. Den Smartphone-Nacken erkennt man an gesenktem Kopf und gekrümmtem Rücken. Im Extremfall bildet sich eine iPhone-Schulter. Fehlbildungen nennt die Medizin Samsung-Dysplasie. Immer öfter begegnet man orientierungslosen Menschen, die nicht mehr ansprechbar sind, während sie auf eine kleine, bunte Glasscheibe in ihrer Hand starren. Schmerzen im Handgelenk deuten auf eine Whatsappitis hin, eine Sehnenentzündung, die entsteht, wenn man in kurzer Zeit zu viel tippt. Twitter hat deshalb die Zahl der Zeichen auf 160 begrenzt. Dieser Grenzwert reicht völlig, um Nichtssagendes nicht zu sagen, sondern aufzuschreiben.

Ob ein Handy in der Hosentasche impotent macht, ist nicht erwiesen. Lediglich, dass einige der neuen Geräte sich biegen vor Lachen. Vieltelefonierer unterschätzen die Nomophobie: die Angst, kein Handy dabeizuhaben. Sie unterscheidet sich von der Fomophobie, der Furcht, in Netzwerken was zu verpassen. So raten Ärzte vom einarmigen Telefonieren und übermäßigen Netzwerkeln ab. Allenfalls um einen Termin bei Orthopäden, Handchirurgen oder Psychotherapeuten zu bekommen, sollte man zum Handy greifen.