Wenn Erdlinge sprechen wie Mister Spock: Science-Fiction-Kunstsprachen gibt es jetzt auch als Oper oder Lern-App fürs iPhone

Sprechen Sie Dothraki? Nicht?? Vielleicht Vulkanisch, Romulanisch oder Andorianisch? Aber Sie werden doch wohl Klingonisch beherrschen! Wie wollen Sie denn Opern wie „juHrop“ („Heimweh“) richtig genießen können? Das klingonische Opernwerk „u“ wurde letztes Jahr sogar im Haus der Kulturen in Berlin aufgeführt – und Sie hätten nichts verstanden! Mit dem Wort Bildungsferne soll man ja vorsichtig umgehen, aber hier wäre es angebracht. Selbst ein Ratsherr der Stadt Indian Trail in North Carolina verfasste Anfang des Jahres seinen Rücktritt auf Klingonisch. Und der Bürgermeister, dieser Trottel, wünschte ihm doch glatt „Lebe lang und glücklich“. Wie wir alle wissen, ist das ein vulkanischer Gruß!

Es gibt rund 7000 Sprachen auf der Welt. Als sei das nicht genug für die Volkshochschule, kommen dauernd neue hinzu. Die Sprache der Klingonen aus der Science-Fiction-Serie „Star Trek“, die aussehen, als steckten sie regelmäßig ihren Kopf in die Fritteuse, ist mittlerweile als echte Sprache anerkannt. Mehrere Internetseiten wie etwa der Kartendienst Wheelmap zum Auffinden rollstuhlgeeigneter Einrichtungen sind auch auf Klingonisch. Shakespeare ist längst übersetzt, das Tao-Te-King und das Gilgamesch-Epos auch.

Doch wen Klingonisch bereits langweilt, kann nun Dothraki lernen. Das ist die Sprache der hurtigen Reiterkrieger aus dem Buch- und Filmepos „Game of Thrones“. Deren ansehnliche Königin ist so beliebt, dass das Dothraki-Wort für Königin, „Khaleesi“, zu den beliebten Namen für neugeborene Britinnen zählt. Und während Klingonisch klingt, als ersticke jemand an einem Hühnerknochen, hört sich Dothraki an wie Arabisch durch einen Mund voller Rotwein.

Für iPhone und iPad kommt nun eine Lern-App namens Dothraki Companion heraus. Sie enthält eine Grammatik, Dialogbeispiele und die ersten 300 von 3200 bekannten Vokabeln. Ist das nicht ein bisschen bescheuert? „Sek, k’athjilari!“ („Aber ganz bestimmt!“)