Fleischloser Fressnapf für Bello ist groß im Kommen – sogar bei Tierhaltern, die selbst gern nach der Wurst schnappen

Wer schon mal beobachtet hat, mit welch tierisch boshafter Gelassenheit sich Eidechsen ernähren – indem sie sich die in ihren Zungenradius verirrten Fliegen, Spinnen oder Maden einverleiben –, der weiß, wie grausam die Natur bei der Nahrungssuche vorgeht. Auch der Vorfahr unseres Hundes, der Wolf, vielfach geschmäht als „böser“, ist in freier Wildbahn nicht gerade zimperlich, wenn es um seinen Speiseplan geht. Ein Raubtier eben.

So wie der Mensch? Dessen Hang, sich an anderen Lebewesen satt zu essen, hat im Zuge der Domestizierung (im Wortsinne: nach dem Einzug in eine feste Behausung) sichtlich an Power verloren. So haben wir Deutschen pünktlich zum heutigen Weltvegetariertag die 900.000er-Marke geknackt in der Statistik all der Landsleute, die lieber Gemüsesticks lutschen als Knochen abzunagen und sich, vegetarisch gesteigert, sogar nur noch vegan ernähren. Also nicht nur Steaks verschmähen, sondern alles Tierische samt Milch, Käse, Eier und Honig.

Dass es Veganern nicht nur darum geht, welches Menü ihnen am besten mundet, sondern dahinter die Manifestation einer Lebenseinstellung lauert, belegt auch die steigende Nachfrage nach – veganem Hundefutter. Hat Frau/Herrchen sich vegan verbarrikadiert, kommt auch Bello nicht mehr an den Fleischtopf. Und dann gibt es sogar Zweibeiner, die zwar selbst nach der Wurst schnappen, ihren Vierbeiner aber fleischlos halten. Einige sind Kunden der Hamburger Filiale der Vegan-Supermarktkette Veganz. Nichtveganer, die „aber ihren Hund aus gesundheitlichen Gründen vegan ernähren“, weiß Geschäftsführerin Helen Unsinn. Einer der Verkaufsschlager unter den 40 Tiernahrungsartikeln: die veganen Schweineohren. Warum müssen die ausgerechnet so heißen? Um Bello zu täuschen? Oder weiß das wieder keine Sau? Auf jeden Fall sollte man, wenn Hundefutter draufsteht, stets auf die Zutaten achten. Nicht nur bei Importen aus China.