Ein ehemaliger Serien-Bademeister hält sich seit 25 Jahren für einen Vater der deutschen Einheit. Jetzt gibt er Geschichtsunterricht im TV

Im heißen Herbst des Jahres 1989, in dem der Kalte Krieg endete, ist ja einiges untergegangen. Die DDR zum Beispiel. Und, ganz tragisch, auch die historische Lebensleistung eines gewissen David Michael Hasselhoff.

Der Amerikaner wird bis heute als „Vater der Deutschen Einheit“ in einem Atemzug mit Kohl, Gorbatschow und Bush genannt – aber eben leider immer nur von sich selbst. Es sei doch sein Hit „Looking For Freedom“ gewesen, der die Mauer in Berlin erst zum Einsturz gebracht habe, meint der Sänger. Wer das Lied kennt, kann auf die Idee kommen, dass der Typ recht hat. Jedenfalls sei unter ihm irgendwie alles zerbröselt. Ein Schicksal, das sich bedauerlicherweise Jahre später mit Hasselhoffs Karriere wiederholt hat. Ziemlich paradox für einen, der ausgerechnet mit K.I.T.T. groß rausgekommen war.

Na ja, 25 Jahre nach dem Mauerfall kehrt der Sänger, dessen Vorfahren einst in Völkersen bei Bremen den „Bauernhof beim Haselnussstrauch“ (ausnahmsweise kein Witz) besaßen, nach Deutschland zurück: Für eine Dokumentation des Bezahlsenders „National Geographic Channel“ macht Hasselhoff den Guido Knopp und erzählt die Geschichte der Wiedervereinigung.

Dabei unterhält er sich auch mit Zeitzeugen, zum Beispiel mit Hartmut, der 1966 durch einen Kanal in den Westen geschwommen war. Ganz wichtig für Hasselhoff, der als berühmtester Bademeister der Welt in den 1990er-Jahren ja auf einer wahren Erfolgswelle schwamm, ist natürlich die Erkenntnis, dass der Mann auf gar keinen Fall aus dem kalten Wasser gerettet werden wollte. Crazy for you!

Noch verrückter waren nur die Brüder Ingo und Holger, die mit einem Ultraleichtflugzeug rübermachten. Für die Lehrstunde hätte Hasselhoff doch nun endlich die Würdigung im Museum am Checkpoint Charlie, von der er schon seit 25 Jahren träumt, verdient. Vielleicht klappt es ja. „The Hoff“-nung stirbt zuletzt.