In deutschen Haushalten lagern ungenutzte Gegenstände im Wert von 27,3 Milliarden Euro

Die Wohnung zu voll, das Konto erschreckend leer – eine ungünstige und nicht seltene Kombination. Dabei könnte leicht Abhilfe geschaffen werden: In jedem deutschen Haushalt lagern ungenutzte Gegenstände im Wert von durchschnittlich 1040 Euro. Das hat zumindest die Flohmarkt-App Shpock in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Ipsos errechnet. Also: Inventur und auf den Markt mit dem überflüssigen Zeug.

Die Staubfängerhitliste wirft allerdings auch ein bezeichnendes Licht auf den kulturellen Wandel, den die einstige Nation der Dichter und Denker in den vergangenen Jahrzehnten vollzogen hat. Sie wird mit 44 Prozent von Büchern angeführt. Die große Bücherwand im Wohnzimmer, einst Ausweis humanistischen Bildungsbürgertums, ist aus der Mode gekommen. Ersetzt durch allerlei Elektronikkram. Aber auch der macht schon 26 Prozent der ungenutzten Bestände in den eigenen vier Wänden aus. Deutlich übertroffen noch von Kleidung mit 40 Prozent. Der Deutsche trennt sich halt ungern von einmal gekauften Stücken. Wobei man den Zeitgenossen, die sie im Schrank verwahren, statt sie ungeniert aufzutragen, durchaus dankbar sein kann.

Eine Rangliste gibt es auch nach Bundesländern. Überraschenderweise liegen die wohlhabenden und gleichzeitig sparsamen Baden-Württemberger mit durchschnittlich 1305 Euro an der Spitze, Hamburg tummelt sich mit 996 Euro im Mittelfeld, und das Saarland liegt mit 865 Euro abgeschlagen hinten.

Könnten all die schlummernden Schätze materialisiert werden, kämen 27,3 Milliarden Euro zusammen. Genug, um Stuttgart 21 und den Flughafen Berlin-Brandenburg zu finanzieren, alle Bundesliga-Kicker samt weltmeisterlichem DFB-Kader zu kaufen, 30 Millionen Haushalten eine Playstation 4 zu spendieren sowie drei Airbus A380 anzuschaffen. Das haben zumindest die Meinungsforscher errechnet.

Aber wer will schon einen Berliner Flughafen haben – oder noch eine Staub fangende Daddelkonsole?