Vielen Briten fehlt ein „Best Buddy“. 19 Prozent haben nicht das Gefühl, geliebt zu werden

In unserem 17. Bundesland sind derzeit ja wieder „Englische Wochen“. Und wer mitansehen muss, wie sich die Rothäute vom Land zwischen Leeds und Liverpool da auf Mallorca benehmen (wie die Axt im Sherwood Forest), der ahnt schon: Freunde machen die sich so nicht. Und jetzt kommen erst die bad News: Auf der heimischen Insel läuft es auch nicht besser. Die Briten kommen offenbar nicht mal mit sich selbst klar.

Eine der größten Sozialstudien ever in der Geschichte Großbritanniens (5700 Befragte) hat nämlich jetzt bestätigt, was der Rest von Europa schon lange wusste: Die Engländer haben keine Freunde. Na ja, zumindest jedem Zehnten fehlt ein „Best Buddy“, wie es so knuffig heißt. 19 Prozent gaben sogar an, in den vergangenen zwei Wochen nicht ein einziges Mal das Gefühl gehabt zu haben, geliebt zu werden. Bei Premier Cameron dürfte es noch länger her sein – jedenfalls, sofern er sich trotz seiner Anti-Haltung Zuneigung aus dem Rest Europas erhofft hatte. Politisch gilt aber ja ohnehin: „England hat keine Feinde, England hat keine Freunde, England hat Interessen.“

Das gilt ja nun auch für Prinz Charles. Der mag zum Beispiel Bio-Produkte und Angeln. Nur wird er selbst nicht so rasend gemocht. War er beim Durchzählen vielleicht auch der Zehnte? Diagnose: „Englischer Patient“ ohne Freunde. Doch wie steht es um andere Prominente aus dem Königreich? Na ja, Robbie Williams, das ist belegt, hat auf jeden Fall eine Menge Freundinnen. Stürmer Wayne Rooney hat zumindest temporär zehn Freunde um sich herum, und Starkoch Jamie Oliver kann sich ja notfalls welche backen.

Richtig leiden die Briten aber wohl darunter, dass ausgerechnet die Deutschen plötzlich weltweit so viele Freunde haben. Deshalb lief im britischen TV in diesem Jahr bereits erfolgreich die Doku „Make me a German“. Warum die Engländer so sein wollen wie wir? Ist doch klar: Wir sind Fußballweltmeister. Und auf Mallorca immer die Ersten auf der Liege.