Warum die sogenannten Selfies gerade für Weltmeister oder Urlauber gefährlich sind. Und was man von den Nachbarn lernen kann

Spätestens seit die Fußball-Nationalspieler bei der Weltmeisterschaft Dutzende Fotos von sich (und dem Pokal) mit Smartphone geschossen und über die sozialen Netzwerke verschickt haben, weiß auch der Letzte, was ein Selfie ist – und macht am besten gleich selbst eins von sich und der nächstbesten Person. Millionenfach ploppen die putzigen Porträts in diesen Tagen im Internet auf. Doch Vorsicht: Aus diesem Spaß kann schnell böser Ernst werden, vor allem, wenn das Bild direkt aus dem Urlaub kommt.

Davor warnt zumindest eine große Versicherung. „Ein Selfie am Traumstrand gehört für viele inzwischen zum Urlaubsfeeling dazu“, heißt es in ihrer Mitteilung vom Dienstag. Und: „Achtung! Die Standortangaben erlauben Rückschlüsse darauf, wessen Zuhause während der Urlaubszeit leer steht und wo es für Einbrecher etwas zu holen gibt.“ Wenn das unsere Weltmeister wüssten, die auch Wochen nach Ende des Turniers Bilder von (wilden) Partys auf Twitter veröffentlichen ... Hoffentlich haben sie wenigstens ihre Goldmedaillen gut weggeschlossen.

Nein, mal im Ernst: Die Experten von der Versicherung haben natürlich recht. Wer im Netz zunächst ein lustiges Selfie vom eigenen Abflug auf die Reise schickt („Wir beim Kofferpacken an der Bellevue!“) und das nächste vom Urlaubsort sendet („Drei Wochen Mallorca!“) muss sich nicht wundern, wenn es bei der Rückkehr nichts mehr zu fotografieren gibt. Es sei denn, er macht es so raffiniert wie unsere lieben Nachbarn. Die nutzen die moderne Technik nämlich nicht nur, um Bilder zu verschicken. Sie haben alle Zimmer ihrer Wohnung mit kleinen Kameras bestückt, die es ihnen erlauben, per Computer vom Urlaubsort aus daheim nach dem Rechten zu sehen – und notfalls ein Foto von ungewünschten Gästen zu machen. Merke, lieber Einbrecher: Wer ein Selfie machen und versenden kann, dem ist (technisch) alles zuzutrauen. In diesem Sinne: schönen Urlaub!