Chinesisches Einkaufszentrum will Frauen das Abstellen ihrer Autos erleichtern. Wie wär’s da mit einer blauen Gefahrenzone Mann?

Früher, Mitte der 1980er-Jahre, kam der wunderbare Jugendfilm „Pretty In Pink“ ins Kino. Und allen Lillifees, Barbies und Disney-Prinzessinnen des Jahres 2014 sei an dieser Stelle erklärt, dass die Heldin die Farben Rosa und Pink keineswegs trägt, damit sich alles in mädchenhaftes Wohlgefallen auflöst. Mit Molly Ringwald als trotzigem Teenager Andie wurde Pink zum Statement.

Die Klamotten kamen aus dem Secondhandladen oder wurden direkt selbst genäht. Alles andere als ein Puppenstuben-Look von der Stange also. Im Film bewegt sich Andie mit einem alten 1958er-Volkswagen Karmann Ghia fort. Cooler geht’s kaum. Plumpe Ratgebertitel wie „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken“ lagen noch in ferner Zukunft. Und eine selten dämliche Idee, wie sie jetzt in China für Aufregung sorgt, war damals auch noch nicht geboren. In der Stadt Dalian wurden vor dem Einkaufszentrum Dashijiedaduhui nun sogenannte XL-Parkplätze eingerichtet, die „reserviert für Frauen“ sind. 30 Zentimeter breiter als im Durchschnittslücke. Und markiert in Pink. Geht’s noch?

„Frauen wissen einfach nicht, wie man einparkt“, sagt Wu Zhicun, ein Kunde des Einkaufszentrums. „Sie sind ein bisschen grob am Steuer, sie schauen nur nach vorn und nicht in den Rückspiegel.“ Die Verkehrsstatistik in China spricht allerdings eine andere Sprache: In der Mehrheit sind Männer für Unfälle verantwortlich. Aber sind sämtliche Straßen der Volksrepublik etwa in Blau eingefärbt, um die vermeintliche Gefahrenzone Mann zu markieren? Eben.

Apropos Blau. Stark zu vermuten ist, dass das Ganze eine Schnapsidee ist. Duckie jedenfalls, Andies Kumpel in „Pretty In Pink“, sagt: „Autofahren und Trinken passen nicht zueinander. Ich fahre lieber Fahrrad.“ Da klappt’s auch mit dem Parken. Ob in Pink. Oder Blau.