Verbale Entgleisungen im Verkehr: Zwei von drei Deutschen werden am Autosteuer zu Wutbürgern

Nachdem sich Männer einen Monat lang die Kugel gegeben und von deren Ballistik geschwärmt haben, können sie sich nun wieder dem Alltäglichen zuwenden. Sie stellen überrascht fest, dass ihnen lieb gewonnene Gewohnheiten zwischenzeitlich doch nicht abhandengekommen sind. Autos und Frauen zum Beispiel. Es kommt neue Bewegung in die beiden Beziehungskisten.

Männer und Frauen allerdings im Auto – da können Fahrer und Beifahrer schon mal aus der Haut fahren. Das Verhalten im Fahrzeug hat AutoScout24 mit einer Autopsie untersucht. Danach fluchen zwei Drittel der Automobilen vor sich hin. Und zwar 63 Prozent der Männer, aber sage und schreibe 70 Prozent der Frauen. Das meiste davon ist im Straßenkampf der Autonomen, die seit Jahren freie Fahrt fordern, nicht zu hören. Mit einer öffentlichen Wutrede, frei heraus aus dem Autofenster, beleidigen nämlich nur zwei Prozent der Männer, jedoch doppelt so viele Frauen die Insassen von Begleitfahrzeugen.

Aggressionen stauen sich auf, vor allem im Stau. Immer mehr Autofahrer fahren immer früher los, um rechtzeitig zu spät zu kommen. Das wirft ein Schlagloch auf die verfahrene Situation. Straßen sind überlastet. Stillstand macht Führungskräfte in Kraftfahrzeugen rasend. Dagegen muss etwas unternommen werden.

Die Anti Depressive Autofahrer Community (ADAC), eine Selbsthilfeorganisation, will neue Mitglieder über die Stresstherapie „Auto-Suggestion“ anschleppen. Die Bundesregierung plant, das Fluchen am Steuer zu besteuern. Der Verkehrsminister führt eine Maut auf allen Straßen ein. Diese berechnet sich nicht nach den gefahrenen Kilometern, sondern nach dem Inhalt von Flüchen. Geheimdienste wie Google hören verbale Entgleisungen aus dem Wageninnern ab und speichern diese zusätzlich zum Bewegungsprofil. Getestet wird das von Audi. Das ist ein lateinischer Tarnname und heißt auf Deutsch „Horch!“ Hitzköpfe werden in Abgefahrenheit gemessen, nicht in Celsius. Schimpfwörter erhalten so ein größeres Gewicht, was sie automatisch teurer macht.