Ob Mann, Frau oder „offen“: Der Sieger soll „fit, leistungsstark und sexy“ sein. Für 14 Kandidaten geht es am Montag um die Wurst

Die Tierschutzorganisation Peta zieht neue Seiten auf. Sie sucht in einem Wettbewerb den attraktivsten Veganer. Damit gehen die Fleischverteufler also auf Fleischbeschau.

Nahrungstechnisch mag das in Ordnung sein, aber sie beflügeln – darf man diesen Fachbegriff aus der Tierwelt in diesem Zusammenhang überhaupt nutzen? – den Voyeurismus, um ihre Ziele zu erreichen. Wie edel, hilfreich und gut ist das denn? Aber in der Wahl ihrer Mittel waren diese Tierschützer noch nie zimperlich, man denke nur an Schockkampagnen wie „Der Holocaust auf Ihrem Teller“. Der Zweck heiligt nicht die tierschützenden Mittel.

Dass Veganer doch nur blasse Körnerfresser sind, ist laut Peta völlig überholt, altbacken und schimmelig. Heute bekommt man angesichts der veganen Makellosigkeit angeblich schon mal eine Gänsehaut, denn sie sind „fit, leistungsstark und sexy“. Klingt nach Autowerbung.

Die 14 Kandidaten, für die es am Montag bei der Entscheidung um die Wurst geht, durften sich in drei Kategorien bewerben: Frau, Mann und offen. Offen? Heißt das in diesem Fall: nicht Fleisch, nicht Fisch?

Einer der Kandidaten ist übrigens ein alter Bekannter. Der Castingshow-Gestählte Fady Maalouf ist Neuveganer und versucht sozusagen als Rookie sein fleischloses Glück. Aber geht das überhaupt? Der Mann ist doch vom Sternzeichen Widder.

Die Kandidaten haben schöne Fotos von sich machen lassen. Eine Frau tritt kickboxend gegen eine Fast-Food-Installation. Veganer scheinen in der Wahl der Mittel nicht zimperlich zu sein. Nachdenklich natürlich auch. Deshalb haben sie zu den Fotos Texte geschrieben. Da stehen dann neben blutleeren Gutmenschenphrasen auch Sachen wie: „Es ist auch wichtig, sich selbst zu informieren, um sich seine eigene Meinung zu bilden.“

Wahre Schönheit kommt eben doch von innen.