Das dicke Ende in der Körpermitte – Männer reagieren gelassener auf Fettpolster als Frauen

Es würde den eng geschnallten Textumfang dieser Kolumne sprengen, alle Körperstellen aufzulisten, für die sich Männer und Frauen schämen, wenn sie sich dank unbeschwerter Sommerwetterlagen in Bikini oder Badehose zur Schau stellen. Deshalb in Kürze das dicke Ende des Sommers 2014 vorweg: „Der Bauch ist Deutschlands Problemzone.“ Soweit die zugespitzte Erkenntnis einer Innofact-Umfrage im Auftrag eines Pflegemittelherstellers.

Wer jetzt erschrocken an sich herunterblickt und staunt „Hoppla, wo sind eigentlich meine Füße“? ist schon Teil des Problems. Immerhin sagen 55 Prozent aller Deutschen, ihre Körpermitte sehe „unvorteilhaft“ aus. Diese Selbsterkenntnis ist im Kampf der Geschlechter aber ungleich verteilt. So scheint Männern die längst überholte Erkenntnis anzuhängen: „Ein Mann ohne Bauch ist ein Krüppel.“ Nur 44,2 Prozent sehen sich hier unvorteilhaft ausgestattet – aber sehr viel mehr Frauen (65,6 Prozent) tun das kund.

Ob sich diese Differenz mit Kilo- und Pfundwerten erhärten lässt? Oder wiegt starkes Selbstbewusstsein die Fettpolster auf? Männer haben jedenfalls weniger an Po, Hüfte oder ihren Beinen rumzumäkeln. Schuld trägt die Steinzeit. Männerbeine mussten nur jagdtauglich sein; das Fett in Bauchhöhe war ein evolutionstauglicher Energiespeicher. Während Frauen eher an der Hüfte zulegten als Polster für Schwangerschaft und Stillzeit. Das größere Gesundheitsrisiko steckt aber im Bauch des Mannes.

Der ist deshalb neuzeitlich hartnäckig auf der Suche nach Essen, das schlank macht, aber dennoch WM-tauglich ist. Grillwürste, Karbonaden und Kartoffelchips sind im Dauertest. Bier besteht sowieso fast nur aus dem Schlankmacher Wasser. Mann, oh Mann: Kann sich ein Waschbrettbauch wirklich durch labbrige Kost wie Magerquark, Obst und Gemüse bilden? Um das zu checken, müsste Mann hungern und sein Körperprofil regelmäßig im Spiegel überprüfen. Unzumutbar, während einer WM und mitten im Sommer!