Mit Smartphone-Helferlein wird das Überleben der Rockfans auf Hurricane und Wacken einfacher

Gegen einen kleinen Spaziergang und ein Wegbierchen ist auf einem Rockfestival ja nichts einzuwenden. Aber mittlerweile sind die Open-Air-Sausen in Scheeßel oder Wacken so gigantisch geworden, dass nicht wenige der jeweils 75.000 Fans auf dem Marsch zwischen Zeltplatz und Bühnengelände am Wegesrand verenden. Bei unserem letzten Besuch in Wacken brauchten wir beim ersten Versuch 70 Minuten.

Gut, dass der Kollege beim Bund grundausgebildet wurde. So konnten wir die Ochsentour mit Abkürzungen („An der Iron-Maiden-Fahne links, durch die Hecke, an der Astra-Fahne Bier schnorren und rechts abbiegen...“) auf 15 Minuten runterbrechen. Aber auch nur bei Tageslicht und – hüstel – mehr oder weniger nüchtern.

Zum Glück gibt es mittlerweile diverse Smartphone-Apps von Veranstaltern und anderen Anbietern, die den Festivalalltag erleichtern. Das fängt bei Navigationshilfen an und hört da noch längst nicht auf. Wetter-Apps etwa sind genau das Richtige beim Hurricane-Festival, das seinem Namen nicht selten alle Ehre macht.

Besonders wichtig sind natürlich Promille-Rechner, die den Alkoholgenuss begleiten und für den Morgen danach protokollieren. Gern mit Warnhinweis, falls der gewünschte Partypegel – für Musikjournalisten: Arbeitspegel – unterschritten wird. Denn ein Leben unter Pegel ist nichts für den gemeinen Festivalgänger. Das gilt für Promille wie auch für Dezibel. Auch die können via App gemessen werden, sofern die App nicht einfach beim Auftritt von Motörhead kapituliert. Wohlgemerkt: auf dem Campingplatz gemessen, nicht im Bühnenbereich.

Aber am wichtigsten ist immer noch der Zeltfinder. Jeder, der schon mal im endlos erscheinenden Meer der silbernen Igluzelte und weißen Pavillons herumgeirrt ist, wird solche Programme lieben. Auch wenn man manchmal in einem fremden Zelt aufwacht, ohne sich verlaufen zu haben. Was ist passiert? Auch hier hilft der Promille-Rechner gern weiter.