Wenn Wirbelstürme weibliche Namen tragen, richten sie mehr Unheil an, stellen Forscher fest

Katrina, Rita, Wilma und Jeanne haben Unheil über die Menschheit gebracht. Das muss bestraft werden. Deshalb hat die Weltorganisation für Meteorologie ihre Namen gestrichen – von der Liste der tropischen Wirbelstürme, der Hurrikane. Eine Chance für Claudette, Erika und Grace, in ihre Fußstapfen zu treten. Denn dass sie mehr Schaden anrichten als Bill, Danny und Fred, steht so gut wie fest. Emanzipierte Frauen sollten jetzt tief Luft holen: Wirbelstürme mit weiblichen Namen hinterlassen regelmäßig mehr Todesopfer als die nach Männern benannten. Obwohl sich Männer und Frauen auf der Hurrikanliste abwechseln.

Nun wissen wir spätestens seit Chantal oder Schakkeline, dass Namen zu einer Diagnose werden können. Aber bei Wirbelstürmen? Forscher der Universität Illinois werteten 92 Hurrikane aus, die zwischen 1950 und 2012 in den USA wüteten. Um ihre Statistik nicht zu verfälschen, schlossen sie zwei extreme Stürme aus ihrer Bewertung sogar aus, Katrina (2005) und Audrey (1957).

Was macht die Frauen so gefährlich? Gerade der harmlose Klang, wie der von Belle oder Cindy, wiesen die Wissenschaftler mit Testpersonen nach. „Hurrikane mit sehr weiblichen Namen erscheinen sanfter und weniger heftig“, meint Sharon Shavitt aus dem Forscherteam. Die Tendenz bei allen Experimenten: Die Testpersonen waren beim Hurrikan Alexander eher bereit, sich in Sicherheit zu bringen, als bei Alexandra. Das klingt nach tödlichen Folgen, nur weil weibliche Namen weniger bedrohlich wirken.

Aufforderungen zu Vorsichtsmaßnahmen und Evakuierungen werden dann eher übergangen. Die Experten empfehlen, das System der Namensgebung zu überdenken. Weil eine Mehrheit die Stürme danach beurteilt, wie sich Männer und Frauen verhalten. Das schließt aus, wieder ausschließlich Frauennamen zu wählen, wie einst bis 1979. Damals angeblich wegen der launischen Natur der Wirbelstürme. Na bitte, die Meteorologen haben mit dem Namensquatsch doch angefangen.