Forscher arbeiten an der Rettung für die durch Naschkatzen und Kauboys bedrohte Art

Braunbären sind vom Aussterben bedroht. Es wird nicht mehr lange dauern, bis das letzte Exemplar des Ursus arctos ausgestopft und mit einem Knopf im Ohr versehen ist. Das bringt Arbeitsplätze in Gefahr. Es geht nicht nur um Näherinnen, die das Fell des Bären verteilen, sondern auch um versierte Großtierstopfer, die Meister Petz mit Holzwolle einen Bärendienst erweisen.

Den wissenschaftlichen Beweis dafür, dass die Population der possierlichen Beißer bereits dramatisch abgenommen hat, liefert Hans Riegel Bonn. Das Bärenforschungsinstitut ist Tierfreunden als Haribo bekannt. Braunbären kommen bei ihm nicht in die Tüte, dafür niedliche Bärchen in den Farben Rot, Gelb und Grün. Um den Erhalt von Bären zu sichern, sorgt Haribo für reichlich Nachwuchs. Jeden Tag 100 Millionen Tiere – eine bärenstarke Leistung. Doch auch ihnen droht die Vernichtung. Naschkatzen, die sich wie wild vermehren, haben ein dickes Fell. Sie behaupten, diese Bärchen seien das ideale Futter für Kauboys, die einen Bärenhunger haben.

Deshalb züchtet ein Labor jetzt genetisch veränderte Bären, in der Hoffnung, dass sie eine höhere Lebenserwartung haben. Die Genmanipulation macht aus den goldigen Bären blaue Bären. Die sehen aus wie Schlümpfe aus Picassos blauer Periode, aber ohne Mütze, also eher wie Gummibären. Auf keinen Fall wie Käpt’n Blaubär. Klonspezialisten sprechen bereits von einem blauen Wunder. Zur künstlichen Befruchtung der Fruchtgummis wird Schweineschwartengelatine mit Blaubeeren vereinigt. Diese mutierten Gute-Laune-Bären sollen als limitierte Fan-Edition die Sammler der Bärenmarke erfreuen.

Sollten sich die Blaubeeren-Blaubären in der Genussgesellschaft durchbeißen, könnte das auch als Blaupause für Eisbären, Waschbären und Tanzbären dienen. Als Sponsoren kämen Eisverkäufer, Seifenkonzerne und Ballettkompanien infrage.