Fuleco, das WM-Maskottchen, bringt den Brasilianern viel Spott ein. Doch wie war das noch mal 2006 mit unserem hosenlosen Goleo?

Das erste Eigentor ist schon gefallen, da ist die Weltmeisterschaft in Brasilien noch gar nicht angepfiffen: Denn Anstoß nimmt die Fußballwelt am offiziellen Maskottchen des Turniers, dem eigentlich recht putzigen Gürteltierchen Fuleco. Dessen Name – dieses leicht holprige Zusammenspiel der portugiesischen Vokabeln „futebol“ und „ecologica“, ein Kopfball der Kreativen, der mit Wucht auf die tolle Umweltverträglichkeit der WM abzielen soll– ist ja gut gemeint. Aber schlecht gemacht.

Denn leider haben die Kreativen während ihres monatelangen Brain-storming-Exzesses in diversen Arbeitsgruppen eine klitzekleine Kleinigkeit übersehen: Fuleco heißt „Arsch“. Im Slang der Jugend. Man kann also durchaus sagen, dass dieser erste Auftritt des Gastgeberlandes nach hinten losgegangen ist. Während Brasilien jetzt die Abwehr stärkt („War nur ein einzelner Eintrag in einem Online-Wörterbuch“), freut sich Argentinien, Nachbarland und Erzrivale, über diesen Fehlpass: „Warum haben sie das Vieh nicht gleich Favelito (kleiner Bewohner eines Armenviertels) genannt! Wäre genauso unpassend gewesen“, ätzt eine Zeitung.

Allerdings ist der kleine Fuleco nicht das erste Maskottchen, das medial die Rote Karte bekommt. Erinnern wir uns nur an Hidy und Howdy, die beiden verhaltensauffälligen Eisbären, die sich während der Olympischen Winterspiele von Calgary ständig betatschten. Oder an Athena und Phevos, von der Presse während der Sommerspiele 2004 in Athen als „Mutanten einer atomaren Kernschmelze“ verspottet. Und in den Mantel des Schweigens müssen wir Goleo hüllen. Wobei der Typ dann endlich mal was anhat. 2006 rannte der WM-Löwe unten ohne durch Deutschlands Stadien. Sollte heißen, dass wir den Gegnern die Hosen ausziehen. Hat final nicht geklappt. Das Turnier war diesbezüglich für den A..., ähm Fuleco.