US-Militär entwickelt nach aufwendiger Forschung Kriegs-Pizza, die ungekühlt drei Jahre haltbar ist

Zu den Elementen des Krieges, die amerikanische Soldaten am meisten fürchten, zählen neben dem Feind, Schlangen und Skorpionen auch MREs. Das ist offiziell die Abkürzung für „Meals, Ready to Eat“ – also Fertignahrung. Diese lukullische Spezialität, die es in 24 Sorten gibt, entfaltet aufgrund rüder Verarbeitung und extrem langer Haltbarkeit einen überschaubaren kulinarischen Charme. Soldatischer Humor hält für die drei Buchstaben erfrischend andere Erläuterungen bereit, wie „Meals, Rejected by Everyone“ – „Mahlzeiten, die jeder zurückweist“.

Da MREs gern Verstopfung hervorrufen, werden sie auch „Meals Refusing to Exit“ genannt – „Mahlzeiten, die sich weigern, wieder herauszukommen“. MRE-Würstchen im Viererpack, die mit der Bezeichnung „Frankfurter“ hochstapeln, sind als „die vier Finger des Todes“ bekannt. Vor ein paar Jahren hatte die Zeitung „Salt Lake Tribune“ vier namhafte Küchenchefs mit einem Test von 18 MREs beauftragt. Eine offenbar besonders grauenhafte Version mit Hühnchen brachte es auf einer Skala von eins bis zehn auf beunruhigende 1,3 Punkte. Vor dem Hintergrund dieser Misere und einschlägiger Speise-Sehnsüchte vieler Soldaten steht nun ein Labor des amerikanischen Militärs nach zwei Jahren intensiver Forschung vor einem epochalen Durchbruch: der MRE-Pizza. Das Teil, von den Erfindern religionsaffin, aber nicht ganz geschmackssicher als „Heiliger Gral der Fertignahrung“ etikettiert, soll ohne jede Kühlung drei Jahre haltbar sein und kalt verzehrt werden.

Allein diese Angaben reichen, um jeden ehrbaren Pizzaiolo in eine Nervenkrise zu stürzen. Aus der begrenzt appetitlichen Testphase berichten Forscher von durchgesupptem Teig und von lebhaftem Schimmelwachstum, das Kriegs-Pizzen rasch bärtiger aussehen ließ als Rüpelrapper Bushido. Unbestätigt sind Berichte vom Testlauf bei Pionieren aus dem amerikanischen Hinterland. Als einer gefragt wurde, ob man seine Pizza in vier oder in sechs Stücke schneiden solle, antwortete er: „Lieber in vier. Sechs Stück schaffe ich nicht.“