Was Schlipsknoten, Billy-Regale und Lippenstift-Verkäufe über die Wirtschaftslage verraten

Queen Elizabeth II. will die Wirtschaftskrise in England verschärfen. Es geht um einen aristokratischen Kniefall. Die Herzogin von Cambridge, besser bekannt als Rock-Star Kate, muss fortan längere Röcke tragen, ordnete die 87-jährige Königin an, die selbst noch vor zwei Jahren in einem Kurzfilm anlässlich der olympischen Eröffnungsfeier als Bond-Girl auftrat. Damit stehen die Zeichen auf Abschwung. Denn der Ökonom George Taylor fand schon 1920 heraus: Je kürzer der Rock, desto besser geht es der Wirtschaft.

Mit einfachen Mitteln kann nun jeder selbst feststellen, wie die Konjunktur läuft. Der US-Wirtschaftsinformationsdienst Bloomberg etwa ermittelt einmal im Jahr den Billy-Regal-Index. Der zeigt an, wo die Welt den Imbusschlüssel zum Aufschwung dreht und wo nicht. In Europa bleibt der Preis für die weiße Ablegeware von Ikea stabil, was eindeutig beweist, dass die Schuldenkrise hier noch nicht überwunden ist. Experten haben noch weitere praxisnahe Indizes aufgestellt. Den Lippenstift-Index zum Beispiel. Wenn das Geld für teure Klamotten oder Handtaschen nicht reicht, werden mehr Lippenstifte verkauft, weil man sich wenigstens etwas Gutes tun will. Es gibt auch einen Krawatten-Indikator. Ist die Lage mies, so fällt das geknotete Halstextil schmal und dunkel aus. Gerade in Hamburg ist angesichts des enormen Wohnungsbaus der Bauunternehmer-Rückrufgeschwindigkeitsindex von fundamentaler Bedeutung. Ausgelastete Bauunternehmer haben vor lauter Betongießen keine Zeit zum Telefonieren.

Aus diesen Indikatoren lässt sich ein Gesamtindex für die Wirtschaft ableiten. Ein Bauunternehmer, der sich helle, breite Schlipse umbindet, kurze Röcke trägt und keine Billy-Regale aufbaut, sowie eine Herzogin, die die Königin sofort zurückruft, sich eine schmale Krawatte mit Windsor-Knoten umlegt und Lippenstift bis unter die Kniescheibe aufträgt, sind absolut untrügliche Anzeichen: Es geht der Wirtschaft entweder gut oder schlecht.