Wie Forstbesitzer mit einem elektronischen Sensor Holzdieben auf die Spur kommen

Winterkälte vollbringt wahre Wunder in unseren Wäldern. Das dort sauber gestapelte Brennholz bekommt vermehrt Beine – und macht sich auf und davon. Statistisch gesehen gibt es einen brettharten Zusammenhang zwischen dem Holzklau und der zügig nachwachsenden Generation der Kaminbesitzer. In jedem vierten Haushalt steht inzwischen ein Ofen, in dem es heimelig knistert und dessen züngelnde Flammen sich beim Zuschauer immer wieder als überraschender Gedankenblitz einbrennen: Was ist das? Ein Programm, über das ich mich nicht aufregen muss?

Das sieht der Waldbesitzer naturgemäß anders. Denn Brennholzstapel sind auch an öffentlichen Matschwegen fester Bestandteil grundgesetzlich geschützten Eigentums. Egal, ob es sich um schnell verheizbare Weichhölzer wie Birke, Tanne oder Pappel handelt oder um hartgesottene Stämme von Buche und Eiche, deren höherer Heizwert sich auch im Preisniveau niederschlägt. 50 bis 70 Euro pro Raummeter kommen schnell zusammen, und der Transport ist da noch nicht mit kalkuliert. Noch höher fällt die Rechnung aus, wenn man die gesparte Heizölmenge berücksichtigt: ein Raummeter Holz spart 150 bis 200 Liter Öl im Wert von rund 170 Euro.

Da lohnen sich für größere Grundbesitzer die 300 Euro für den Kauf eines Holz-Trackers. Der Minisender in Streichholzschachtelgröße lässt sich mit wenig Aufwand sogar in gespaltenen Scheiten unter der Rinde verstecken. Dort schlummert er ohne Energieverbrauch – bis der Stapel in Bewegung gerät. Dann aktiviert ein Sensor den Sender, der wiederum den Holzbesitzer alarmiert, per Mail oder SMS.

Im bayerischen Staatsforst bei Bad Brückenau schlug der elektronische Wächter schon am Tag eins nach dem Einbau Alarm. Der Revierförster konnte aufgrund der Ortungssignale den Abtransport verfolgen und die Polizei rufen. Die fasste den Dieb samt Kleinlaster, voll mit Buchenholzstämmen. Der Fahrer war zwar bereits auf einer befestigten Straße – aber dank Satellitenpeilung immer noch auf dem Holzweg.