Mit Würstchen beenden die Deutschen am liebsten das Jahr – die Spanier verzehren zwölf Trauben

Durchgeknallt zu Silvester: Das passt immer. Aber ausgerechnet mit Feuerwerkskörpern voller Metallmehl und Industriesprengstoff, illegal in Polen erworben? Der Zoll Frankfurt/Oder hat 20.000 Geschosse davon schon kassiert. Dabei war der Böllerknall ursprünglich gedacht, um böse Geister zu vertreiben – nicht, sie anzulocken.

Harmlos bodenständig bleiben die Deutschen dagegen beim kulinarischen Abschied des Jahres. Kartoffelsalat und Würstchen sind laut Umfrage der „Apotheken-Umschau“ die Silvester-Tops (mit 30,1 Prozent). Vielleicht weil das Heiligabend schon gut geschmeckt hat? Oder man sich so menütechnisch 2014 nur steigern kann? Auf Platz zwei schwimmt Fisch (17,5 Prozent). Der soll wohl vorbeugend den Kater verjagen.

Dann darf es aber nicht zu madig muffeln. Sonst sind selbst nüchterne Geister benebelt. Wie in Schwerin, wo Polizisten eine Plattenbauwohnung öffneten, weil es nach Verwesung stank. Dabei hatte der Mieter nur 100 Fischlein – nicht ausgenommen – zum Trocknen aufgespießt und war verreist. Die Polizei kennt Schlimmeres: „Eine Straftat ließ sich nicht feststellen.“

Zurück zu Tisch: 32,3 Prozent der Befragten kennen gar kein Traditions-Silvesteressen. Da bleibt Spielraum für Raclette und Fondue, beliebt bei jedem Siebten. Weit abgeschlagen: Berliner Krapfen (10,1 Prozent) und Feuerzangenbowle (4,1 Prozent).

Fettfrei und ohne Alkohol kommen Silvesterbräuche andernorts daher. In Spanien und Portugal werden um Punkt Mitternacht mit jedem Glockenschlag zwölf Weintrauben verspeist. Das garantiert Glück, aber nur wenn man alle in der ersten Minute des neuen Jahres schluckt. Die Tschechen halbieren lieber einen Apfel und schauen dabei in ihre Zukunft. Ähnelt das Kerngehäuse einem Stern, ist alles blendend; erkennen sie ein Kreuz, steht Unglück bevor.

Und in China? Da werfen Singles eine Mandarine ins Meer – in Erwartung auf die große Liebe. Das knallt zwar nicht. Aber mit Glück schlägt irgendwann der Blitz ein.