Schluss machen per SMS. Jeder Vierte nutzt für Unangenehmes am liebsten sein Handy.

„Schatz, ich kann zaubern. Puff! Jetzt bist du wieder Single.“ Das würde Mann so natürlich nie sagen. Aber schreiben. Und zwar als SMS. Jeder vierte Deutsche verkündet laut einer Studie des Marktforschungsinstituts Ipsos mittlerweile übers Handy Wahrheiten, für die man sonst keine Worte hat. Und falls doch, man brächte sie nicht über die Lippen.

Beispiel Trennung. Das geht per SMS für den einen kurz, für den anderen schmerzvoll: „Es ist aus.“ Elf Zeichen für ein Signal, bei dem man das Gefühl hat, dass ausnahmsweise nicht der Empfang, sondern nur der Absender gestört ist. Dieses Schlussmachen per SMS („Erst warst du mein Stern, jetzt bist du mir schnuppe“) ist längst prominent. Na ja, zumindest hat Naddel so mal das Ende einer Affäre besiegelt. „Ich habe dich gern, aber ich habe es mir noch mal überlegt. Es geht nicht. Ich wünsche dir alles Gute“, textete die Bohlen-Ex an „Mister Schlager“ Ralph Siegel. Der war damit auch ex, hopp und weg – und an ein bisschen Frieden zwischen den beiden nicht zu denken.

Allerdings kann man sich mit so einer Kurzbotschaft auch vertippen, was dann heftigere Folgen hat als nur einen Buchstabendreher. „Entweder du meldest dich, oder es ist vorbei“, drohte Alessandra Pocher, damals noch besser bekannt als Sandy Meyer-Wölden, ihrem Kurzzeitverlobten Boris Becker, weil der sich ja auch auf dem Tennisplatz unter Druck immer schnell zurückmeldete. Privat war es dann bum-bum vorbei. Sandy schied aus, Lilly gewann den Titel Frau Becker, und Boris macht jetzt auch wieder sportlich Schlagzeilen (siehe Menschlich).

Sie meinen, das Beziehungsende per SMS zu verkünden gehört sich nicht? O doch, die Deutsche Knigge Gesellschaft hat’s jüngst erlaubt. Kitschiger, als Rosamunde Pilcher erlaubt, sind dagegen Liebesschwüre, wie sie sich viele Deutsche nur per SMS trauen: „Puls 200, Blutdruck 90 zu 190. Fazit: nicht überlebensfähig ohne dich.“ Man könnte auch zu einer anderen Diagnose kommen: völlig krank, die ganze Sache.