Präsente ja, aber nicht für jeden. Die Deutschen verraten, wer zu Weihnachten etwas auspacken darf – und wer einpacken kann

Wenn Sie dieser Tage ein genervtes Schnaufen im Treppenhaus hören sollten – das ist noch nicht der Weihnachtsmann, sondern nur der Paketbote. Wenn auch in gleicher Funktion. Natürlich würde man lieber dem Herrn im roten Mantel die Tür öffnen als dem Griesgram in schreiend bunter Funktionskleidung, auch weil Santa Claus nicht dafür bekannt ist, Zettel in den Briefkasten zu werfen, die zur Schnitzeljagd durch Kioske, Wäschereien (mit Heißmangel) und möglichst weit abgelegene Paketstationen einlädt.

Zum Glück hat das Präsent-Paketaufkommen in der Vorweihnachtszeit seine Grenzen. Denn viele Menschen werden nicht mal beschenkt, wie eine bundesweite Emnid-Umfrage für „Reader’s Digest“ herausgefunden haben will. Demnach soll es jeder fünfte Deutsche ablehnen, der Schwiegermutter eine Aufmerksamkeit unter den Baum zu legen, die nicht bissig oder ähnlich brisant ist. Also schenkt man lieber weniger als nichts, nicht mal ein Essen im Chinarestaurant Mykonos.

34 Prozent der 1002 Befragten gaben an, sie würden keine Geschenke mit Nachbarn austauschen. Das Gleiche scheint nebenbei bemerkt auch für die Annahme von Paketen zu gelten – nicht jeder hat offensichtlich Lust, mehrere Quadratmeter Linoleum in Laminat-Optik für den Nachbarn aus dem Erdgeschoss in den fünften Stock zu wuchten und wochenlang aufzubewahren.

Auch raus aus der Gruppe der garantiert Beschenkten sind für einen erheblichen Anteil der Bevölkerung natürlich Kollegen mit Führungsaufgaben (im Volksmund Chef genannt), Ex-Partner (im Volksmund Cheftrottel genannt) und die Schullehrer der Kinder.

Aber nicht nur viele Zweibeiner werden an Heiligabend enttäuscht unter dem Baum herumkriechen. Denn 36Prozent der Deutschen werden ihrem Haustier nichts schenken. Warum auch: Da bekommt der Dobermann zum Fest so ein süßes Plüschtier zum Spielen – und zwei Tage später liegt es nur noch in der Ecke.