Warum selbst der Einsatz von Brieftauben vor Lauschangriffen der US-Geheimdienste kaum schützt

Nachdem bekannt geworden ist, dass die Amerikaner Angela Merkels Handy abhören, geht es im Kanzleramt zu wie im Taubenschlag. Da der deutschen Spionageabwehr noch nichts Besseres eingefallen ist, werden jetzt Brieftauben für die Kommunikation eingesetzt. Christoph Schulte vom Verband Deutscher Brieftaubenzüchter hält das für einen bewährten Weg: „In den beiden Weltkriegen waren Hunderttausende Vögel unterwegs.“ Weil auch der französische Staatspräsident nur noch mit Argwohn zum Smartphone greift, haben die beiden befreundeten Länder heimlich einen festen Flugplan für Tauben vereinbart. Vom Kanzleramt zum Élysée-Palast schafft es eine durchtrainierte Weitstrecken-Brieftaube in zehn Stunden.

Immer mehr Tauben aber werden vom US-Geheimdienst mit Abfangjägern zur Landung und zur Herausgabe der Botschaft gezwungen. Über den Vorschlag einer Expertengruppe, den Vögeln nichts Schriftliches mitzugeben, sondern ihnen die Geheimnisse einzuflüstern, wird zurzeit beraten. Tauben sollen so dressiert werden, dass sie auch unter Folter den Schnabel halten. Was die Experten nicht bedacht haben: Eine Taube kann nicht hören.

Bei den Verhandlungen zur Großen Koalition im verwanzten Sitzungssaal haben sich die fliegenden Briefträger auf der kurzen Distanz nicht bewährt. Die Spitzen von CDU, CSU und SPD haben sich deshalb darauf verständigt, Kurse zum Gedankenlesen zu besuchen. Bis diese Ausbildung als Diplom-Mentalist abgeschlossen ist, ruhen die Koalitionsgespräche.

Dank 26 verschiedener Muskeln wie dem Augenbrauenrunzler, dem Oberlippenheber oder dem Mundwinkelherabzieher sind Menschen zu etwa 7000 Gesichtsausdrücken fähig. Das dürfte reichen, um geräuschlos ein vernünftiges Regierungsprogramm zu verabschieden.

Offen bleibt allerdings, wie die Koalitionsvereinbarung den Bürgern mitgeteilt werden soll, ohne dass die Amerikaner das mitbekommen.