Jetzt kriegen die Pommes ihr Fett weg. Oder wenigstens ein bisschen, verspricht eine US-Kette

Wer Pommes für die frittierten Finger des Teufels hält, liegt geschmacklich nicht mal voll daneben. Ohne Fettnäpfchen formuliert heißt das: Pommes sind perfekt, wenn man heiß darauf ist, ruckzuck jede Menge Kalorien plus Fett in Fülle aufzunehmen. Vorausgesetzt, man schaufelt mehr Kartoffelstäbchen in sich rein, als man Finger an der Hand hat.

Denn die Menge macht’s. Schon eine kleine Portion Fritten an der Selbstbedienungstheke einer amerikanischen Kette, die in deutschen Ohren wie ein Bürger-König klingt, glänzt mit satten 340 Kalorien (kcal) so viel wie 100 Gramm Gummibärchen; beide zusammen summieren sich auf ein beachtliches Fünftel des täglichen Energiebedarfs eines körperlich wenig beanspruchten Büromenschen. Wer beim Kalorienzählen ins Grübeln kommt, dem bietet besagte Kette in den USA neuerdings eine verschlankte Alternative: die mit dem Wortspiel „Satisfries“ (etwa: „zufriedenstellend frittierte Fritten“) beschriebene Variante mit 70 Kalorien weniger, gewürzt mit dem Versprechen, „innen locker, außen knusprig“ zu sein. Bratfettlos mit fast ohne…? Wie haben die das hingekriegt? Dass die Stäbchen beim Frittieren weniger Fett aufsaugen? Betriebsgeheimnis, mauert die Fast-Food-Kette. So bleibt die fettarme Fritten-Formel ungelüftet, mag man darüber die Nase auch rümpfen.

Ein weiteres Rätsel, das Wissenschaftler aus Belgien sich einverleiben können. Dort, in der selbst ernannten Urheimat der Pommes, wundert es keinen, wenn Historiker zum Thema „Der Ursprung der Fritten“ tagen. Schließlich sollen die Pommes im Süden des Landes erfunden worden sein, mitten im 17. Jahrhundert. Arme Fischer aus Namur schnitzten, wenn die Maas zugefroren war, aus Kartoffeln kleine Fische und warfen diese in heißes Öl, weiß Professor Pierre Leclerc von der Uni Lüttich.

Oder wurden die ersten Pommes doch in Paris verkauft? Von Straßenhändlern auf der Pont Neuf, kurz vor der Revolution 1789? Klingt beides irgendwie voll fett.