Vorsicht, Kamera! Von Pleiten, Pech und Pannen in der großen weiten Welt des Fernsehens

Der britische Fernsehmoderator Simon McCoy wurde 2012 einem größeren Publikum bekannt, als er aus einem kurzen Nickerchen völlig verpennt zur Ansage hochschreckte und zum YouTube-Star avancierte. Nun moderierte der BBC-Journalist einen Beitrag über Ausnüchterungszellen an und hielt dabei die ganze Zeit einen Packen Druckerpapier fest mit beiden Händen vor der Brust – womit er auch nicht übermäßig intelligent wirkte. Die Zuschauer rätselten – und die BBC klärte sie später zerknirscht auf: McCoy hatte im Stress der Sendung statt seines iPads mit dem Moderationstext den danebenliegenden Papierstapel gegriffen und konnte nun nicht mehr zurück. Wohlmeinende deuteten die Panne flugs als Hommage an die Papier-Ära um.

Auch in der Schweiz sorgte ein Fernsehmann für Heiterkeit. Der Kulturredakteur des Schweizer Radio- und Fernsehsenders RSI hatte eine Kunstausstellung in der Luganer Szene-Location „Meno Uno“ besucht, wo das Prunkstück eine große Glasschale des 2007 verstorbenen Italieners Luciano Fabro war. Ob er nun in angeheitertem Zustand, nach einem Kanapee schnappend, die Balance verlor oder mit dem Fuß einen Fehltritt beging – die Darstellungen weichen stark ab –, jedenfalls fegte er das von Bewunderern umlagerte, kunsthistorisch unschätzbare Werk „Impronta“, Fabros gefeiertes Meisterstück, zu Boden. Das Vernissage-Publikum stand dann ratlos um die Tausenden Scherben herum. Der Redakteur erwarb sich in Anspielung an den tolpatschigen britischen Kult-Star umgehend den Titel „Swiss Mister Bean“.

Ebenfalls viel Verwirrung und Spaß löste eine Wahlkampfrede des neuen australischen Premierministers Tony Abbot aus. Abbot hatte im Fernsehen mit großem Nachdruck gesagt, niemand, sei er noch so hoch gebildet und erfahren, sei ein „Suppositorium aller Weisheit“. Australien platzte fast vor Lachen. Abbot hatte Repositorium gemeint, also ein Archiv. Ein Suppositorium hingegen dient im Allgemeinen anderen Zwecken als der Förderung der Weisheit. Es ist nämlich ein Zäpfchen.