Von der aggressiven Alligatorschildkröte Lotti aus Bayern bis zu Obamas neuem Zweithund

Jeder weiß, was ein Loch ist: ein Nichts. Doch das braucht was um sich rum, damit wir das Loch überhaupt erkennen. Nehmen wir als Beispiel den Sommer 2013. Mit ihm geht auch das Sommerloch – und alle bekloppten Tiere, die es aus dem Nichts in die News schafften. Allen voran Alligatorschildkröte Lotti vom Oggenrieder Weiher im bayerischen Irsee (mit einem „r“), die einem Achtjährigen die Achillessehne durchtrennte und sich mit dieser Bösartigkeit bis in BBC-Berichte durchbiss.

Obwohl der Bürgermeister das Wasser des Badesees längst abgelassen hat, ist Lotti nicht aufgetaucht, zum Unwillen der Kopfgeldjäger, die scharf auf die 1000-Euro-Prämie waren. Nur beim örtlichen Bäcker ist die auf 40 Zentimeter und 14 Kilo geschätzte Schildkröte zu bekommen – im handlichen Semmelformat als Laugenteig-Tier.

Um nicht als Zeitungsente zu enden, musste sich Sunny, die neue schwarze Hündin im Weißen Haus, am gestrigen Dienstag weniger anstrengen. Die kleine Schwester von Bo, dem „Ersten Hund der Nation“, zog geräuschlos bei den Obamas ein, abgesehen von der Intonation auf der Website der US-Regierungszentrale, wo sie (Nomen est omen) als „sonnige Persönlichkeit“ beschrieben wird, was sicher datenfest belegt werden kann, ebenso wie der „Verdacht“, dass „Sunny sogar auf den Schoß der First Lady springen wird“.

Norddeutsch bodenständiger präsentiert sich Friesen-Rappe Kalimero aus Weyhe bei Bremen, dessen Reiterin ihm mit Fingerfarben weiße Zebrastreifen aufs dunkle Fell verpasst hat. Die bei Facebook gefeierte Methode soll vor schmerzhaften Bremsenstichen schützen. Die Viecher attackieren Pferde und erinnern mit ihrer Angriffslust an Kampfstorch Hacky, der im Sommer 2012 Autoscheiben einschlug, ähnlich durchgeknallt wie Yvonne, die Kuh, die sich im Jahr zuvor für ein Reh hielt und in Oberbayerns Wälder floh. Irgendwann sind sie alle verschwunden, dank des gnädigen Sommerlochs.