Russlands Verteidigungsminister lädt Bundeswehr zum Panzer-Wettkampf nach Moskau ein

Die Ursprünge des beliebten Biathlon-Sportes liegen in den verschneiten Bergen Norwegens. In der segensreichen Kombination von Ski und Waffe stellte man dort schon vor 5000 Jahren Elch und Rentier nach, im Mittelalter gern auch dänischen Wikingern, die schon damals Entsetzen verbreiteten, obwohl sie nur mit Äxten und noch nicht mit den gefürchteten roten Würsten ausgestattet waren.

Aus diesem lebhaften skandinavischen Wettbewerb erklärt sich der ursprünglich militärische Charakter des Biathlon. Die enorme Beliebtheit der Sportart gerade bei deutschen Männern geht allerdings auf den Hörfehler „Bier-Athlon“ zurück. Auch in Russland hat Biathlon eine lange Tradition, allerdings hat man dort schießende deutsche Skifahrer irgendwie in unguter Erinnerung. Dennoch erging nun eine herzliche Einladung an die deutsche Bundeswehr, sich an an einem Biathlon-Wettbewerb im nächsten Jahr in Russland zu beteiligen.

Und da das putinsche Russland die Dinge bekanntermaßen nicht nur bei Dissidenten etwas kerniger angeht, hat man vom bewährten Sportgerät Ski Abstand genommen und das Ganze erheblich motorisiert. Zuversichtlich erklärte Verteidigungsminister Sergej Schoigu: „Ich hoffe, dass sich Panzer-Biathlon als eine neue Sportart durchsetzt“.

Das Moskauer Wettbewerbsprinzip, aus voller Kettenfahrt Ziele mit Kanone und Maschinengewehr zu treffen, ist allerdings nicht ganz neu, unter anderem aus Afghanistan bekannt, und bislang schwer mit olympischen Regeln zu vereinbaren. Bei der neuen Sportart soll jeder Panzer 20 Kilometer weit rasseln, dabei allerlei Hindernisse überwinden und Übungsziele unter Einsatz seiner Waffen treffen. Gegenüber herkömmlichen Biathleten haben die Panzer-Sportler eine Erleichterung: Sie brauchen ihr Schießgerät nicht zu schultern. Es wird gemunkelt, einen Tarnwettbewerb werde es aber nicht geben: Beim letzten Mal hat man drei Panzer nicht wiedergefunden.

Das große Finale ist für den 12. bis 17. August in Alabino südwestlich von Moskau vorgesehen. Außer den Deutschen sind auch Italiener und Amerikaner eingeladen. Schoigu sagte, US-Verteidigungsminister Chuck Hagel habe schon zugesagt. Es ist aber nur ein böswilliges Gerücht, dass die über Putin schwer verärgerten Amerikaner mit 8500 Panzern teilnehmen wollen.